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STEPHANO PARK bei der PREISVERLEIHUNG
KS PLÁCIDO DOMINGO gratuliert dem WETTBEWERBSSIEGER

Er kam, sang und siegte!

Die Erfolgsgeschichte des 2020 ins Leben gerufenen und dem Bariton Michael Kraus geleiteten Opernstudios der Wiener Staatsoper ist seit November um eine wesentliche internationale Facette reicher. Denn der vielleicht wichtigste Gesangswettbewerb der Welt, Plácido Domingos World Opera Competition, kurz Operalia, wurde heuer in Kapstadt von einem der Mitglieder des Studios gewonnen – vom 28 Jahre jungen Stephano Park. Wobei es nicht nur darum geht, stolz darauf zu sein, einen gefeierten Gewinner in den eigenen Reihen zu haben. Das darf natürlich auch sein. Genauso schön ist aber die erneute Bestätigung für die Qualität des Opernstudios. Schließlich haben erst die in diesem zweijährigen Weiterbildungscurriculum erworbenen zusätzlichen Erfahrungen und Fähigkeiten Park ermöglicht, den prestigeträchtigen 1. Preis zu ersingen, wie der aus Korea stammende Bass nicht müde wird, hervorzuheben. Es geht mit anderen Worten um eine Art Diamanten-Feinschliff, der gezielten Förderung und Heranbildung von an sich schon exzellenten Talenten. »Bereits 2021 wurde ich Finalist beim internationalen Belvedere-Wettbewerb«, so der Sänger. »Aber damals war ich noch Student, noch nicht wirklich heimisch auf einer Bühne. So manches scheinbar Nebensächliche, aber in Wahrheit Essenzielle habe ich erst im Opernstudio erlernt. Zum Beispiel einer Figur musikalisch und schauspielerisch Charakter und Gewicht zu verleihen, Bühnenpräsenz aufzubauen, Phrasen so zu gestalten, dass sie den nötigen Inhalt bekommen. Außerdem erhalte ich Unterricht in allen wesentlichen Opernsprachen und kann mein Repertoire in Ruhe erweitern.« Aber auch die Möglichkeit, in der Staatsoper Seite an Seite mit den ganz Großen aufzutreten oder lediglich bei Proben zuzuschauen und auf diese Weise von den anderen zu lernen, trägt natürlich Früchte – wenn man interessiert, aufmerksam, wissbegierig ist und für den Beruf brennt. Und das tut er. Oder wie Michael Kraus es formuliert: »In Stephano Park verbinden sich eine außergewöhnlich schöne Stimme mit künstlerischer Intelligenz und Disziplin auf ideale Weise.«

Doch selbst bei den größten Talenten muss es jene geben, die dieses Talent überhaupt erst einmal erkennen, entdecken und ihm den Weg ebnen. Bei Stephano Park waren es zunächst die Kollegen Attila Jun, John Lee und Jennifer Larmore, die ihm eine ausgezeichnete Ausbildung zuteilwerden ließen. Dann kam die Sopranistin Daniella Fally ins Spiel, die Stephano Park beim Abschlusskonzert eines Meisterkurses in Tirol hörte und sofort begeistert tätig wurde: Sie schickte einen Mitschnitt des Konzerts an Michael Kraus mit dem nachdrücklich-euphorischen Hinweis: »Den musst Du Dir unbedingt anhören!« Und auch Stephano Park wurde von ihr instruiert, sich so schnell wie möglich in Wien bei der Leitung des Opernstudios zu melden. So kam zusammen, was zusammenkommen sollte. Stephano Park und Michael Kraus trafen sich, ein Vorsingtermin, bei dem Direktor Roščić anwesend sein konnte, wurde kurzfristig angesetzt und wenig später der Opernstudio-Vertrag unterschrieben.

Doch auch abseits des Studios beziehungsweise Opernhauses sehnt sich Stephano Park danach, Unterschiedlichstes für die eigenen Interpretationen fruchtbar zu machen. So studiert der überzeugte Cineast die kleinsten Nuancen der von ihm bewunderten Filmschauspieler und verschlingt außerdem Buch nach Buch, um aus Situations- und Charakterbeschreibungen der großen Autoren und Dichter so manches ins eigene künstlerische Verständnis mitzunehmen.

Doch zurück zum Operalia-Wettbewerb. Dort waren es vor allem Procidas »O tu Palermo« aus Verdis I vespri siciliani in der zweiten Runde und in der letzten die unheimlich herausfordernde Arie »Infelice! E tuo credevi« des rachesüchtigen Silva aus Verdis Ernani, die die Jury restlos überzeugte, Stephano Park zum Sieger zu krönen. »Natürlich war ich in dieser Ausnahmesituation dann doch recht nervös«, so der Geehrte, »schließlich hat Plácido Domingo nicht nur zugehört, sondern sogar das mich begleitende Orchester dirigiert!«

Doch Aufregung und harte Arbeit wurden letztendlich belohnt und sind nun Ansporn genug, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Schließlich ist Stephano Park von Anfang an mit dem Wunsch angetreten, einst zu den bedeutendsten Sängern hinzugezählt zu werden und auf den wichtigsten Bühnen vor das Publikum zu treten. Die ersten Schritte zur Verwirklichung sind nun getan – jetzt heißt es durchhalten, nichts übereilen und vor allem das Feuer der Leidenschaft für einen Beruf, der zugleich immer Berufung ist, am Lodern zu halten.

STEFANO PARK

Geboren: Südkorea
Stimmlage: Bass
Ausbildung: Seoul National University (Bachelorabschluss)
Lehrer: Attila Jun, John Lee, Jennifer Larmore Wettbewerbe (u.a.): Preis beim Korean Voice Competition, Finalist Belvedere Wettbewerb 2021,
Sieger bei Operalia 2023
Bisherige Auftritte an der Staatsoper: Schließer (TOSCA), 2. Soldat (SALOME), 2. Geharnischter (ZAUBERFLÖTE), Fouquier Tinville (ANDREA CHÉNIER),
Bossmin (ENTFÜHRUNG INS ZAUBERREICH)
Nächste Auftritte: in FANCIULLA DEL WEST, TOSCA, MEISTERSINGER VON NÜRNBERG, OTELLO, SALOME, DAS VERFLUCHTE GEISTERSCHIFF