Ein Schatz für die österreichische Musiklandschaft

Saison 2023/2024 |

Sammlung historischer Streichinstrumente der Oesterreichische Nationalbank

Neben ihren Kernaufgaben als Notenbank der Republik Österreich engagiert sich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) aktiv für die heimische Kunst- und Kulturlandschaft. Mit ihrer einzigartigen Sammlung historischer Streichinstrumente trägt die OeNB wesentlich dazu bei, die klangliche Vielfalt und das kulturelle Erbe der österreichischen Musik zu bewahren und zu fördern.

Der Grundstein der Sammlung

Die Sammlung entstand 1989, im Jahr der Herausgabe der ersten österreichischen Goldanlagemünze, dem „Wiener Philharmoniker“. Im Austausch mit Musiker

wurde der Bankleitung bewusst, dass wertvolle historische Streichinstrumente zunehmend in Privatbesitz verschwanden – oft in Tresoren, wo sie nicht mehr gespielt wurden. Die OeNB entschloss sich daher, einige dieser Meisterwerke anzukaufen, um das musikalische Kulturerbe Österreichs langfristig zu sichern.

Hochkarätige Instrumente für die Nachwelt

Die Sammlung konzentriert sich auf Instrumente des klassischen italienischen, französischen und österreichischen Geigenbaus. Dank des Engagements der OeNB bleiben diese Meisterstücke künftigen Generationen von Musikliebhaber

und Wissenschaftler

zugänglich. Heute umfasst die Sammlung 45 außergewöhnliche Instrumente, darunter neun Violinen von Antonio Stradivari, zwei von Giuseppe Guarneri del Gesù und ein besonders wertvolles Exemplar des Tiroler Geigenbauers Jacob Stainer.

Vielfalt im Geigenbau

Die Auswahlkriterien für die Sammlung basierten stets auf höchster Qualität, nicht jedoch auf bestimmten Geigenbaumeistern. So finden sich neben Stradivari und Guarneri auch Werke von Santo Serafin aus Venedig, den neapolitanischen Geigenbauern Ferdinando und Alessandro Gagliano sowie dem französischen Meister Jean-Baptiste Vuillaume. Diese Vielfalt an Instrumenten eröffnet Wissenschaftler

die Möglichkeit, feine Unterschiede in Form und Klang zu studieren und gibt Musiker

Zugang zu einem Spektrum an Tonalitäten und Klangfarben.

Ein klingendes Erbe – im Einsatz bei Künstler

Die Instrumente der OeNB-Sammlung sind keine stummen Ausstellungsstücke. Die Bank stellt sie aktiv bedeutenden Musiker

und Ensembles zur Verfügung, darunter den Wiener Philharmonikern und renommierten Kammermusikensembles. Ein spezielles Förderprogramm ermöglicht es seit 2019 auch Studierenden österreichischer Musikuniversitäten, diese Meisterwerke zu nutzen und sich auf Wettbewerbe oder ihre Karriere vorzubereiten.

Klanggenuss für alle

Die Instrumente der Sammlung erklingen in verschiedenen Formaten – nicht nur bei Opernaufführungen in der Wiener Staatsoper, sondern auch in der Ö1-Konzertreihe „Musiksalon“, einer Kooperation mit dem ORF, die Musik aus der Sammlung in die Bundesländer bringt. Über eine eigene CD-Produktion und Streaming-Optionen können Musikliebhaber weltweit den einzigartigen Klang dieser Instrumente genießen. Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Instrumente ist zudem auf der Homepage der OeNB verfügbar.