Über das Werk
Die Marschallin hat eine Nacht mit ihrem jungen Geliebten Octavian verbracht. Das morgendliche Zusammensein wird durch Baron Ochs auf Lerchenau gestört.
Dieser bittet die Marschallin um einen geeigneten Kandidaten, der seiner blutjungen Braut Sophie – Tochter des neugeadelten, reichen Herrn von Faninal – eine silberne Rose überbringen soll. Die Marschallin schlägt Octavian vor. Melancholisch sinniert sie über die Vergänglichkeit des Lebens. Mit »leichtem Herz und leichten Händen« will sie Octavian einst ziehen lassen…
Als dieser Sophie begegnet, verliebt er sich in sie. Sophie, die den wenig anziehenden Ochs nicht heiraten will, empfindet gleiches für Octavian. Doch erst nachdem dem Baron Ochs eine Falle gestellt wurde und er als zukünftiger Ehemann untragbar geworden ist, scheint das Liebesglück von Sophie und Octavian gesichert. Zumal die Marschallin sich treu bleibt und, wenn auch schweren Herzens, Octavian ziehen lässt.
Handlung
Die Marschallin hat eine Nacht mit ihrem jungen Geliebten Octavian verbracht.
Das morgendliche Zusammensein wird durch Baron Ochs auf Lerchenau gestört. Dieser bittet die Marschallin um einen geeigneten Kandidaten, der seiner blutjungen Braut Sophie – Tochter des neugeadelten, reichen Herrn von Faninal – eine silberne Rose überbringen soll. Die Marschallin schlägt Octavian vor.
Melancholisch sinniert sie über die Vergänglichkeit des Lebens. Mit »leichtem Herz und leichten Händen« will sie Octavian einst ziehen lassen…
Als dieser Sophie begegnet, verliebt er sich in sie. Sophie, die den wenig anziehenden Ochs nicht heiraten will, empfindet gleiches für Octavian.
Doch erst nachdem dem Baron Ochs eine Falle gestellt wurde und er als zukünftiger Ehemann untragbar geworden ist, scheint das Liebesglück von Sophie und Octavian gesichert. Zumal die Marschallin sich treu bleibt und, wenn auch schweren Herzens, Octavian ziehen lässt.
Am 13. April 1968 feierte die Produktion ihre Premiere im Haus am Ring – mit Leonard Bernstein am Pult, Christa Ludwig in der Rolle der Marschallin und Walter Berry als Ochs. zur Wiederaufnahme im Dezember 2010 erfüllte Regisseur Otto Schenk, seine Inszenierung in den Bühnenbildern von Rudolf Heinrich persönlich wieder mit neuem Leben. Der Regisseur: „Alles, was ich bei einer Inszenierung erfinde, erfinde ich dank jener, mit denen ich arbeiten darf. Wobei der Rosenkavalier ein sehr ‘gegebenes' Werk ist. Vieles ist durch Musik und Text vorgezeichnet und braucht nur noch nachvollzogen werden. Es gibt ein Rokoko-Milieu, das vom Jugendstil patiniert ist; es gibt eine (erfundene) Sprache, die sehr realistisch bedient werden muss. Und es gibt die Momente, in denen die reine Schönheit regelrecht ausartet. In meinen fünf Inszenierungen dieser Oper habe ich immer versucht, diese Gegebenheiten zu erfüllen, es war nie meine Art, etwas Gegenteiliges zu erfinden – dieses Talent besitze ich nicht.“
Musikalisches
Drei musikalische ≫Sphären≪ bestimmen die musikalische Struktur des Rosenkavaliers: Das über weite Strecken dominierende Parlando, die lyrischen und melodisch breit ausgeführten Solo- und Ensembleszenen und die Walzer, die vorrangig (aber nicht ausschließlich) die Welt des Ochs auf Lerchenau charakterisieren. Haben daher bereits diese ≫Sphären≪ eine leitmotivische – oder leitidiomatische – Funktion, so werden auch Themen und Motive im Sinne von Erinnerungsmotiven an thematisch analogen Stellen wieder aufgegriffen, allerdings nicht in der stringenten Weise, wie dies in Wagners Spätwerken geschieht. Sehr wesentlich für Strauss’ musikalisches Denken ist jedoch neben der Motivik die Tonartencharakteristik, deren Bedeutung im Rosenkavalier bereits die ersten Skizzen in den Text Entwürfen Hofmannsthals zeigen: Noch vor Themen und Motiven notierte Strauss die Tonart des jeweiligen Abschnitts. (Thomas Leibnitz)
Wie sollte die neue »Spieloper« heißen? Zu dieser Frage entspann sich ab 1909 zwischen Hofmannsthal, Strauss und Harry Graf Kessler, dem Mitautor des Szenarios, ein briefliches Wechselspiel der Ideen – und der Titelfiguren. Kessler wünschte sich zunächst Quin-quin, was Hofmannsthal fast empört ablehnte, nicht ohne selbst Vorschläge zu machen: Mariandel sei eine Möglichkeit, »mit irgendeinem Adjectiv (aber welchem?) Oder Der Rosencavalier, was sagst du dazu?« Kessler sagte zunächst nichts dazu und änderte stattdessen den Fokus: Der Grobian in Liebesnot war einer seiner Vorschläge – Baron von Ochs sollte also zur Titelfigur werden. Im selben Fahrwasser kam ein Vorschlag von Strauss, den Hofmannsthal lange favorisierte: Der Ochs von Lerchenau und die silberne Rose. »Ich bin ziemlich fest für den Titel Ochs von Lerchenau entschlossen, der den buffo in die Mitte stellt, das derbe Element andeutet und ganz gut klingt und aussieht«, schrieb der Hofmannsthal an Kessler. Als er schließlich doch den Rosenkavalier durchsetzte, schmollte der Graf brieflich (»abscheulicher Titel!«), und Richard Strauss formulierte seine Zustimmung (im Mai 1910 an Alfred Roller) als Protest: »Mir gefällt der Rosenkavalier gar nicht, mir gefällt der Ochs! Aber was will man machen. Hofmannsthal liebt das Zarte, Ästhetische, meine Frau befiehlt: Rosenkavalier. Also Rosenkavalier! Der Teufel hol ihn!«