Oper

Benjamin Britten

Billy Budd

Mittwoch 30. Oktober 2024 19:00 – 22:00 Eine Pause Großer Saal
Werkeinführung
30 Minuten vor der Vorstellung
im Gustav Mahler-Saal
Abo 12

Karteninformationen

Saison 2024/2025

Einen Wochentag und Lieblingsplätze wählen und fünf Vorstellungen in einer Saison genießen.

In diesem Abo sind folgende Vorstellungen enthalten:

30. Oktober 2024: BILLY BUDD
27. November 2024: MANON
19. Februar 2025: BALLETT: DIE KAMELIENDAME
16. April 2025: ARABELLA
11. Juni 2025: IL BARBIERE DI SIVIGLIA


Besetzung am
30. Oktober 2024

Edward Fairfex Vere, Kapitän der "Indomitable"

Billy Budd, Vortoppmann

John Claggart, Waffenmeister

Mr. Redburn

Leutnant Ratcliffe

Der Freund des Neulings

Regie

Willy Decker

Bühnenbild

Wolfgang Gussmann

Kostüme

Wolfgang Gussmann

Über das Werk

»Das Böse weiß vom Guten, aber das Gute vom Bösen nicht.«

Dieser Ausspruch Franz Kafkas wäre ein treffender Untertitel zu Brittens Billy Budd. Gelingt es doch dem satanischen Offizier Claggart den von allen geliebten, engelsgleichen und daher arglosen Matrosen Billy Budd unschuldig schuldig werden zu lassen und damit zu vernichten.

Billy Budd

Handlung

Kapitän Edward Fairfax Vere ist ein alter Mann. Er erinnert sich an die Zeit der Koalitionskriege gegen Frankreich: 1797, im Jahr der großen Meutereien, als Kommandant des Kriegsschiffes Indomitable, beging er einen großen, nicht wieder gutzumachenden Fehler ...

Die Arbeit ist hart auf einem großen Kriegsschiff, dessen Mannschaft zum größten Teil aus Zwangsrekrutierten verschiedenster Gesellschaftsschichten besteht. Die besondere Unruhe unter den Männern geht auf die jüngsten Meutereien von Spithead und Nore zurück, wo die unmenschliche Behandlung durch die Offiziere zu einem Aufstand unter der Besatzung geführt hat. Die Spannungen werden deutlich, als Mr. Flint, der Navigationsoffizier, und der Bootsmann, ihre Autorität ausspielen und einen Neuling wegen einer Unvorsichtigkeit zu 20 Peitschenhieben verurteilen. Ein Rekrutierungstrupp kehrt zurück von einer Aushebung. John Claggart, der Waffenmeister, mustert die drei Neuen.

Der erste, Red Whiskers, protestiert gegen seine gewaltsame Rekrutierung und wird von Claggart zusammengeschlagen. Der zweite, Arthur Jones, nimmt sie eingeschüchtert hin. Nur der junge Billy Budd freut sich auf das Leben auf einem großen Kriegsschiff. Durch sein gutes Aussehen, seine Frische und Spontaneität gewinnt er sofort alle Herzen für sich. Er zeigt nur einen einzigen Fehler: immer, wenn er sich aufregt, verfällt er in krampfhaftes Stottern. Billy Budd wird zum Dienst am Vortopp eingeteilt. Das ist mehr, als er erwartet hat. Fröhlich verabschiedet er sich von seinem früheren Schiff: »Leb wohl, Rights o’ Man!« Alle sind zutiefst irritiert.

Das Wort »Menschenrechte« wurde durch die Französische Revolution zu einer Provokation für die royalistischen Engländer und steht für Seeleute gleich mit Meuterei. Claggart wird von den misstrauischen Offizieren beauftragt, ein Auge auf Billy Budd zu haben. Er zwingt den ihm hörigen Squeak, Billys Sachen heimlich zu durchwühlen, um ihn zu provozieren. Der Neuling wird nach der Auspeitschung auf Deck zurückgebracht. Billy ist verstört über diese sinnlose Brutalität. Man warnt ihn vor dem heimtückischen Claggart. Kapitän Vere wendet sich mit einer mitreißenden Ansprache an seine Mannschaft, um sie auf den Kampf vorzubereiten. Die Männer sind bereit, für ihren Kapitän durchs Feuer zu gehen. Auch Billy ist begeistert: »Ich gäbe mein Leben für Euch, Sternen-Vere!« ruft er aus. Mit seinem Enthusiasmus wird er zu einer Identifikationsfigur für alle.

Kapitän Vere hat sich in seine Kajüte zurückgezogen, um zu lesen und nachzudenken. Er lädt die führenden Offiziere Mr. Redburn und Mr. Flint zu sich und trinkt mit ihnen auf den Sieg gegen Frankreich. Die beiden warnen ihn vor Billy Budd, der laut von »Menschenrechten« gesprochen hat und womöglich eine Meuterei plant. Doch Vere ist überzeugt, dass von diesem Jungen keine Gefahr ausgeht. Als feindliches Land gesichtet wird, lassen die Offiziere den Kapitän allein. Billy entdeckt, wie Squeak sich an seinem Seesack zu schaffen macht. Es kommt zum Kampf zwischen Billy und Squeak. Claggart trennt die beiden. Eiskalt lässt er Squeak in Ketten legen. Alleingeblieben, lässt Claggart seine Maske fallen: Er ist von Neid und Hass gegen alles Gute und Schöne erfüllt.

Dem jungen Billy fliegen alle Sympathien zu, er selbst jedoch kann sich die Dienste der anderen nur mit Gewalt erzwingen. Für die Vernichtung Billy Budds sucht er sich jetzt, nachdem Squeak versagt hat, den unglücklichen Neuling aus. Er soll Billy überreden, zum Anführer einer fingierten Meuterei zu werden. Der verängstigte Neuling führt den Auftrag Claggarts aus. Als er den schlafenden Billy weckt und ihm das von Claggart zugesteckte Gold anbietet, beginnt Billy wieder zu stottern. Es löst sich erst, als Billy seinem Freund, dem alten Dansker, alles erzählen kann. Dansker weiß, dass dahinter nur Claggart stecken kann. Billy will das nicht glauben, er erwartet vielmehr eine Beförderung: hat doch der Waffenmeister ihn vor der ganzen Mannschaft gelobt.

Die Indomitable liegt in dichtem Nebel fest. Claggart beginnt mit seiner teuflischen Intrige: Er warnt den Kapitän vor einer Gefahr aus den eigenen Reihen. 

Das Gespräch wird jedoch unterbrochen, weil man ein feindliches Schiff gesichtet hat. Fieberhaft bereitet die Mannschaft einen Kanonenangriff vor. Unter dem Druck der Offiziere lässt Vere vorschnell einen Schuss auf das feindliche Schiff abfeuern. Wegen der zu großen Entfernung schlägt der Angriff jedoch fehl. Alles war umsonst. Claggart und Kapitän Vere setzen ihr Gespräch fort, und der Waffenmeister beschuldigt Billy Budd, ein bezahlter Aufwiegler zu sein. Angewidert verlangt Vere, dass Claggart diese Anschuldigung in Billys Anwesenheit wiederholt.

Billy kommt zu Vere. Doch statt einer Beförderung sieht er sich fassungslos der Anklage Claggarts gegenüber. Sein Stottern hindert ihn daran, sich zu verteidigen. Er kann sich nur durch einen Faustschlag helfen, der Claggart sofort tot zu Boden stürzen lässt. Der erschütterte Kapitän Vere ist von Billys Unschuld überzeugt. Dennoch ruft er seine Offiziere, damit sie Gericht über Billy Budd halten. Die Strafe kann in Kriegszeiten nur lauten: Tod durch Erhängen. Vere selbst teilt Billy das Urteil mit.

Billy erwartet seinen Tod. Von Dansker erfährt er, dass die Mannschaft ihn befreien will. Doch Billy ist bereit zu sterben. Die Mannschaft versammelt sich zur Vollstreckung des Urteils. Im letzten Moment ruft Billy aus: »Sternen-Vere – Gott schütze Euch!« Erschüttert wiederholt die Mannschaft den Ausruf. Nach der Urteilsvollstreckung erhebt sich ein Murren. Doch die Persönlichkeit des Kapitäns lässt die Meuterei zusammenbrechen.

Im Epilog erkennt der alte Vere, dass er Billy zu Unrecht verurteilt hat. Doch Billys Vergebung hat ihn erlöst. Er schließt Frieden mit der Erinnerung.

Prolog, 1. & 2. Akt ca. 80 min
Pause ca. 25 min
3. & 4. Akt, Epilog ca. 75 min

Regisseur Willy Decker gibt in dieser Inszenierung in den historisierenden Kostümen Wolfgang Gussmanns und in eindrucksvollen, bewusst verknappten Bühnenbildern die beklemmende Atmosphäre am Bord eines Kriegesschiffes während der Napoleonischen Kriege wieder, in dessen engem Kosmos die Frage nach Gerechtigkeit, Liebe und Vergebung auf ergreifende Weise verhandelt wird.

Brittens musikdramatische Konzeption ist - ungeachtet der völlig anders gearteten vokalen und instrumentalen Mittel - der des späten Verdi am nächsten. Britten hielt an der klassischen Praxis der getrennten Nummern fest, bei welcher die aus der dramatischen Situation hervorgehende Gefühlsbewegung in bestimmt gewählten Augenblicken festgehalten wird. Außerdem legte Britten besonderes Gewicht auf die flüssige Verbindung und atmosphärische Zusammenfassung der in sich geschlossenenm Teile. Den eigenwilligsten Ausdruck gewinnt Brittens Musik in der orchestralen Färbung der Tonsprache und in den farbigen Harmoniewechsel.

Die Oper basiert auf der Erzählung Billy Budd, Sailor, die man im Nachlass von Herman Melville gefunden hat - dem Schöpfer des berühmten Romans Moby-Dick.

© Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová
© Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová
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