Oper

Hans Pfitzner

Palestrina

Sonntag 8. Dezember 2024 17:30 – 21:45 2 Pausen Großer Saal
Werkeinführung
30 Minuten vor der Vorstellung
im Gustav Mahler-Saal
U27
Zyklus »Raritäten«

Karteninformationen

Saison 2024/2025

Eine spannende Gelegenheit, weniger bekannte Meisterwerke zu entdecken und zu erleben. Durch innovative Inszenierungen und herausragende musikalische Interpretationen werden Raritäten zum Leben erweckt.

19. Oktober 2024: FIN DE PARTIE
26. Oktober 2024: BILLY BUD
30. November 2024: IL RITORNO D'ULISSE IN PATRIA
8. Dezember 2024: PALESTRINA

Goldener Zyklus

Karteninformationen


Besetzung am
8. Dezember 2024

Papst Pius IV.

Giovanni Morone

Bernardo Novagerio

Kardinal Christoph Madruscht

Carlo Borromeo, römischer Kardinal

Kardinal von Lothringen

Abdisu, Patriarch von Assyrien

Anton Brus von Müglitz, Erzbischof von Prag

Graf Luna, Orator des Königs von Spanien

Bischof von Budoja

Theophilus, Bischof von Imola

Avosmediano, Bischof von Cadix

Giovanni Pierluigi Palestrina, Kapellmeister an der Kirche St. Maria Maggiore in Rom

Ighino, sein Sohn

Silla, sein Schüler

Bischof Ercole Severolus, Zeremonienmeister des Konzils

Dandini von Grosseto

Bischof von Fiesole

Bischof von Feltre

Spanischer Bischof

1. Kapellsänger

2. Kapellsänger

3. Kapellsänger

4. Kapellsänger

5. Kapellsänger

Erscheinung der Lukrezia, Palestrinas verstorbene Frau

1. Meister

2. Meister

1. Engelstimme

2. Engelstimme

3. Engelstimme

Inszenierung

Herbert Wernicke

Bühnenbild, Kostüme und Licht

Herbert Wernicke

Über das Werk

Zentrales Thema in Pfitzners Palestrina ist das Mysterium der künstlerischen Inspiration.

Als Voraussetzung für diese sieht Pfitzner die Verankerung des kreativ Tätigen in seiner eigenen inneren Welt, die im scharfen Gegensatz zum Getriebe der äußeren Wirklichkeit steht. Erzählt wird vor dem Hintergrund des tridentinischen Konzils die Legende des Renaissance-Komponisten Palestrina, der in einer schöpferischen Ekstase innerhalb einer Nacht jenes Meisterwerk schafft, mit dem er eine ganze Musiktradition vor dem Untergang bewahrt.

Palestrina

Handlung

Silla, Palestrinas junger Schüler, hat sich der neuen, aus Florenz kommenden Richtung der Musik zugewandt und möchte seinen Meister verlassen.

Palestrinas Sohn Ighino ist nicht nach Singen zumute. Er sorgt sich um seinen Vater, der seit dem Tod seiner Frau Lukrezia keine Musik mehr geschrieben hat und traurig dem Alter entgegensieht. Kardinal Borromeo überbringt seinem Freund Palestrina den Auftrag zu einer Messkomposition. Diese soll den Papst davon überzeugen, dass sich die Tradition der Mehrstimmigkeit mit der Klarheit des göttlichen Wortes verbinden lässt. Andernfalls werde die polyphone Musik durch Konzilsbeschluss aus dem Gottesdienst verbannt. Palestrina sieht sich nicht in der Lage, die Forderung des Kardinals zu erfüllen. Zornig verlässt ihn Borromeo. Die Meister der Tonkunst vergangener Zeiten erscheinen Palestrina und drängen ihn, die Messe zu schreiben. In tiefer Verzweiflung bleibt er allein. Da vernimmt er Engelsstimmen, unter ihnen die Stimme seiner Frau Lukrezia. Wie unter Zwang schreibt er auf, was diese Stimmen ihm eingeben. Am Morgen finden Ighino und Silla den schlafenden Meister. Ighino sammelt die verstreut umherliegenden Notenblätter auf: es ist die vollendete Messkomposition, die Palestrina in einer Nacht geschrieben hat.

Die Schlusssitzung des Konzils verläuft nicht so, wie die päpstlichen Legaten Morone und Novagerio es wünschen.

Im Auftrag Roms sollen sie die Versammlung zu einem Ende bringen, doch das Aufeinanderprallen der politischen Interessen von kirchlichen Würdenträgern, Fürsten und Nationen verhindert einheitliche Beschlüsse. Borromeo hat Palestrina ins Gefängnis bringen lassen. Was die neue Messkomposition betrifft, vertröstet er das Konzil. Als es zwischen dem Kardinal von Lothringen und dem Grafen Luna zu einem Streit kommt, lässt sich Luna zu einer provozierenden Äußerung hinreißen. Das Chaos bricht über das Konzil herein, die Sitzung wird vertagt. Von der Erregung ihrer Herren angesteckt, geraten die Diener aneinander. Der Fürsterzbischof Madruscht lässt auf die Streitenden schießen und die Überlebenden der Folter überantworten.

Palestrina ist gebrochen aus dem Gefängnis heimgekehrt. Er hat keinen Anteil mehr an dem, was rund um ihn geschieht.

Ighino erklärt ihm, was sich ereignet hat: um seinen Vater zu retten, hat Ighino die losen Notenblätter beim Kollegium abgegeben. Nun wird die Messe in der päpstlichen Kapelle gesungen. 

Sänger der Kapelle verkünden die Freudenbotschaft, dass die Messe auf den Papst und die Kardinäle einen tiefen Eindruck gemacht hat. Der Papst sucht Palestrina persönlich auf, um ihn zu ehren. Borromeo bittet, überwältigt vom Gefühl seiner Schuld, Palestrina um Verzeihung.

Der Meister bleibt, in Gedanken versunken, allein. Die Freude Ighinos, die Nachricht von der endgültigen Abwendung Sillas berühren ihn kaum: Palestrina hat sein Lebenswerk vollendet.  

1. Akt ca. 100 min
Pause ca. 30 min
2. Akt ca. 70 min
Pause ca. 25 min
3. Akt ca. 30 min

Der Regisseur und Bühnenbildner Herbert Wernicke schuf als Umgebung der Handlung eine Art großen Konzertsaal mit Orgel. Er wollte bewusst nicht das kleine Zimmerchen eines armseligen Komponisten nachbauen, sondern einen Raum schaffen, in dem die Musik an sich thematisiert wird. Zugleich spiegelt sich in dem Weiß-Gold und Beige-Gold des Bühnenbildes das Gebäude der 1955 wiedereröffneten Wiener Staatsoper. Verwandlung erfährt dieser Raum durch die unterschiedichen Personen, die ihn im Laufe der Geschichte bevölkern.

In seiner schöpferischen Synthese verbindet Pfitzner in Palestrina Stilelemente der Renaissancemusik mit den Errungenschaften seines eigenen spätromantischen Schaffens. 

Das Libretto der Oper stammt ebenfalls vom Komponisten. Von der Form her, schuf Pfitzner mit Palestrina ein Triptychon: der erste und dritte Akt zeigen die Welt des Künstlers Palestrina, der mittlere zweite Akt, soll das bewegte Treiben der Außenwelt widerspiegeln, die dem Schaffen des Genies feindlich gegenübersteht.

Häufige Fragen

Tickets für unsere Stehplätze können am Vorstellungstag ab 10 Uhr online oder an den Bundestheaterkassen erworben werden. Besitzer*innen einer BundestheaterCard können Stehplätze bereits am Tag vor der Vorstellung online buchen.

Zusätzlich steht für reguläre Abendvorstellungen ein fixes Kontingent an Stehplatztickets ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn an unserer Stehplatzkassa (Eingang Operngasse) zur Verfügung.

Unsere Opern werden in den Originalsprachen gesungen – diese sind je nach Werk unterschiedlich.

An jedem Sitzplatz können Untertitel in verschiedenen Sprachen über einen eigenen Untertitel-Bildschirm ein- oder ausgeschaltet werden. Neben der Originalsprache der Oper können Sie aus bis zu acht Sprachen wählen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Russisch, Japanisch, Spanisch, Chinesisch (Mandarin).

Bei einer Vorstellungsänderung können Sie Ihre Tickets selbstverständlich zurückgeben oder umtauschen.

Da Umbesetzungen aufgrund von Erkrankungen oder sonstigen Verhinderungen von Künstler*innen nicht auszuschließen sind, besteht in diesem Fall kein Anspruch auf Erstattung des Ticketpreises oder Umtausch.

Bei einem Nicht-Einlass in den Saal durch Zuspätkommen (auch nach der Pause) ist eine Rückgabe oder ein Umtausch des Tickets nicht möglich.

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Pünktlichkeit

Wir bitten Sie, pünktlich zu den Vorstellungen zu erscheinen. Zuspätkommende können erst in der Pause eingelassen werden. Auch nach der Pause ist ein Nacheinlass nicht möglich.

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