Sergio Morabito
Sergio Morabito, geboren in Frankfurt am Main, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen bis zum Diplom. Während seines Studiums absolvierte er Regie- und Dramaturgie-Hospitanzen an der Oper Frankfurt, unter anderem beim „Frankfurter Ring“ in der Regie von Ruth Berghaus. Auf Einladung von Klaus Zehelein war er von 1993 bis 2018 als Dramaturg und Regisseur an der Staatsoper Stuttgart tätig, seit 2011 auch als Chefdramaturg.
1993 begann seine Zusammenarbeit mit dem aus dem Schauspiel kommenden Regisseur Jossi Wieler. Gemeinsam und meist in Zusammenarbeit mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock inszenierten sie seit 1994 in Stuttgart unter anderem L’italiana in Algeri, Alcina, L’incoronazione di Poppea, Siegfried, Don Carlos, Norma, Moses und Aron, Una cosa rara und Katja Kabanova. Ihre Inszenierung von Ariadne auf Naxos bei den Salzburger Festspielen 2001 wurde in der Kritikerumfrage der „Opernwelt“ zur „Aufführung des Jahres“ gewählt. Ihr in San Francisco und Stuttgart inszenierter Doktor Faust (Busoni) erhielt diese Auszeichnung 2005, ihre Alceste (Gluck) 2006 und ihre Sonnambula2012. Ihre Alcina wurde zum Budapester Frühlingsfestival und zum Edinburgh International Festival eingeladen, ihre Norma 2005 von der Novaya Opera Moskau, 2014 vom Teatro Massimo Palermo und 2017 vom Grand Théâtre de Genève übernommen. Die für die Staatsoper Hannover inszenierte Debussy-Oper Pelléas et Mélisande gastierte bei den Wiener Festwochen und beim Edinburgh International Festival. An der Nederlandse Opera Amsterdam inszenierten sie Mozarts Lucio Silla und einen Mozart/Da Ponte-Zyklus.
Für die Salzburger Festspiele 2008 erarbeiteten sie Dvořáks Rusalka, eine Inszenierung, die 2012 auch am Londoner Royal Opera House Covent Garden und am Grand Théâtre de Genève gezeigt wurde. Die 2008 in Stuttgart inszenierte La Juive (Halévy) wurde von der Semperoper Dresden übernommen, ihr im selben Jahr an der Berliner Staatsoper Unter den Linden entstandener Ballo in maschera von der Canadian Opera Company Toronto. Mit La Juive begann ihre Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Bert Neumann, mit dem sie bis zu dessen Tod 2015 fünf weitere gemeinsame Inszenierungen erarbeiteten. Wieler und Morabito wurden 2002 und 2012 als „Regieteam des Jahres“ ausgezeichnet. 2006 erhielten sie den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ in der Kategorie „Beste Opernregie“ für die Inszenierung von Doktor Faust, 2012 ein zweites Mal für den Schönberg-Janáček-Doppelabend Die glückliche Hand – Osud.
Morabito veröffentlichte zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften, Sammelbänden und Programmheften. Er lehrte an Universitäten in Frankfurt, Leipzig und Stuttgart, leitete Workshops beim Moskauer Territory-Festival und ist Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. 2011 veröffentlichte er gemeinsam mit Wieler und dem Fotokünstler A. T. Schaefer das „Bilder-Lese-Buch“ OPER, und im Herbst 2019 erschien sein Buch Opernarbeit. Texte aus 25 Jahren. Von 2011 bis 2018 war er Chefdramaturg im Leitungsteam der Oper Stuttgart, die 2016 zum „Opernhaus des Jahres“ gewählt wurde. 2018 wurde er zum Ehrenmitglied der Staatstheater Stuttgart ernannt.
Weitere gemeinsame Premieren mit Wieler umfassen L’Écume des jours von Edison Denisov (ausgezeichnet mit dem „International Diaghilev Award 2013“), die Uraufführungen von Mark Andres wunderzaichen und Toshio Hosokawas Erdbeben. Träume, Wagners Tristan, Niccolò Jommellis Berenike (Il Vologeso) (ausgezeichnet als „Ausgrabung des Jahres 2014“), Verdis Rigoletto, Beethovens Fidelio, Bellinis Puritani, Tschaikowskys Pique Dame, Händels Ariodante, Donizettis Don Pasquale und Webers Freischütz.
Sergio Morabito ist seit der Saison 2020/21 Chefdramaturg der Wiener Staatsoper.
Vorstellungen mit Sergio Morabito
mit Ludovic Tézier, Günther Groissböck, Klaus Florian Vogt, Jochen Schmeckenbecher, Anja Kampe, Musikalische Leitung: Axel Kober
Parsifal
Besetzung am Donnerstag 17. April 2025
mit Ludovic Tézier, Günther Groissböck, Klaus Florian Vogt, Jochen Schmeckenbecher, Anja Kampe, Musikalische Leitung: Axel Kober
Parsifal
Besetzung am Sonntag 20. April 2025
mit Ludovic Tézier, Günther Groissböck, Klaus Florian Vogt, Jochen Schmeckenbecher, Anja Kampe, Musikalische Leitung: Axel Kober
Parsifal
Besetzung am Mittwoch 23. April 2025
mit Günther Groissböck, David Butt Philip, Camilla Nylund, Jordan Shanahan, Anja Kampe, Attila Mokus, Musikalische Leitung: Christian Thielemann
Lohengrin
Besetzung am Sonntag 27. April 2025
mit Günther Groissböck, David Butt Philip, Camilla Nylund, Jordan Shanahan, Anja Kampe, Attila Mokus, Musikalische Leitung: Christian Thielemann
Lohengrin
Besetzung am Donnerstag 1. Mai 2025
mit Günther Groissböck, David Butt Philip, Camilla Nylund, Jordan Shanahan, Anja Kampe, Attila Mokus, Musikalische Leitung: Christian Thielemann
Lohengrin
Besetzung am Sonntag 4. Mai 2025