Hyo-Jung Kang
Hyo-Jung Kang erhielt ihren ersten Ballettunterricht an der Sunwha Art Middle School in ihrer Heimatstadt Seoul und besuchte von 1998 bis 2002 die Kirov Ballet Academy in Washington D.C. Mit der Universal Ballet Company tourte sie durch Korea. 2002 nahm sie am Prix de Lausanne teil. Im selben Jahr setzte sie ihre Ausbildung an der John Cranko Schule in Stuttgart fort. Es folgte ein Engagement ins Stuttgarter Ballett, zunächst 2003/04 als Elevin, ab 2004/05 im Corps de ballet. 2008/09 wurde Hyo-Jung Kang zur Halbsolistin befördert, 2010/11 zur Solistin. Nach ihrem Rollendebüt als Julia in John Crankos »Romeo und Julia« ernannte Ballettintendant Reid Anderson sie 2011 zur Ersten Solistin. Zur Spielzeit 2021/22 wechselte sie als Erste Solotänzerin ins Wiener Staatsballett.
Hyo-Jung Kang verfügt über ein breites Repertoire im klassischen und zeitgenössischen Bereich und inspirierte zahlreiche renommierte Choreographen zu Kreationen. Sie tanzte die großen Hauptrollen John Crankos wie Tatjana und Olga in »Onegin«, Julia in »Romeo und Julia«, Odette/Odile in »Schwanensee« und Katharina in »Der Widerspenstigen Zähmung«. Sie begeisterte als Giselle (Coralli, Perrot & Petipa), Sylphide (Peter Schaufuss nach Bournonville), Prinzessin Aurora in »Dornröschen« (Marcia Haydée), Kitri in »Don Quijote« (Maximiliano Guerra), Manon Lescaut in »Die Kameliendame« (John Neumeier) ebenso wie als Sterbender Schwan (nach Mihkail Fokine) oder als Solistin in »Siebte Sinfonie« (Uwe Scholz). Weitere zentrale Rollen tanzte sie in Werken von George Balanchine, Maurice Béjart, Jorma Elo, William Forsythe, Itzik Galili, Johan Inger, Jiří Kylián, Sir Kenneth MacMillan, Natalia Makarova, Hans van Manen, Roland Petit und Jerome Robbins.
Martin Schläpfer kreierte für sie die Hauptrolle in seiner Stuttgarter Uraufführung »Taiyō to Tsuki«, Christian Spuck die Rolle der Maria de Medici in »..., la peau blanche, ...«, Kevin O’Day die Fahrende Tänzerin in »Hamlet«. Darüber hinaus tanzte sie in Uraufführungen von Mauro Bigonzetti, Bridget Breiner, Edward Clug, Andreas Heise, Katarzyna Kozielska, Douglas Lee, Christian Spuck, Louis Stiens und Demis Volpi.
Zu Hyo-Jung Kangs Wiener Repertoire zählen Tatjana in John Crankos »Onegin«, Prinzessin Aurora in der Uraufführung von Martin Schläpfers »Dornröschen«, die Titelrolle in Elena Tschernischovas »Giselle«, die Königin der Dryaden in Rudolf Nurejews »Don Quixote«, Manon Lescaut in John Neumeiers »Die Kameliendame«, George Balanchines »Symphony in Three Movements«, »Symphony in C« und »Brahms-Schoenberg Quartet«, Jerome Robbins' »Other Dances«, Hans van Manens »Four Schumann Pieces«, Heinz Spoerlis »Goldberg-Variationen«, William Forsythes »In the Middle, Somewhat Elevated« sowie Werke von Martin Schläpfer, u.a. »Ein Deutsches Requiem«, »Marsch, Walzer, Polka« und »Die Jahreszeiten«.
In der Kritiker*innen-Umfrage des Jahrbuchs 2022 und 2023 der Zeitschrift tanz erhielt Hyo-Jung Kang je eine Nominierung als »Tänzerin des Jahres«.