Tomasz Konieczny wurde österreichischer Kammersänger
Im Anschluss an die umjubelte Vorstellung von "Siegfried" am Mittwoch, 16. Jänner 2019, wurde Tomasz Konieczny auf offener Bühne mit dem österreichischen Berufstitel „Kammersänger“ ausgezeichnet. Der der Wiener Staatsoper seit vielen Jahren eng verbundene polnische Bassbariton war an diesem Abend als Wanderer zu erleben.
Für die Ehrung versammelte sich das Ensemble des Abends – darunter Dirigent Axel Kober, KS Stephen Gould (Siegfried), Iréne Theorin (Brünnhilde), Jochen Schmeckenbecher (Alberich), KS Herwig Pecoraro (Mime), Monika Bohinec (Erda), Sorin Coliban (Fafner) –, die Sängerkollegen Christopher Ventris und Lise Lindstrom sowie Christian Kircher, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, auf der Bühne. Die Urkunde wurde im Anschluss an die Ansprache von Staatsoperndirektor Meyer von Mag. Jürgen Meindl, Leiter der Sektion Kunst und Kultur im Bundeskanzlerarmt, überreicht.
Staatsoperndirektor Dominique Meyer paraphrasierte Alberich, Koniecznys Debüt-Partie am Haus: „Jeder sieht dich, überall bist du!“ und zeichnete in seiner Laudatio die lange internationale Karriere von KS Tomasz Konieczny nach. Besonders sei seine langjährige, treue Zusammengehörigkeit zur Wiener Staatsoper: „Es war und ist ein sehr schöner Weg – und wir wissen, wie sehr du dem Haus verbunden bist! Du hast uns oft auch gerettet, ohne dass es die Zuschauer überhaupt mitbekommen haben, etwa wie du mit dem Wagen in der Nacht von Mailand nach Wien gefahren bist, um am nächsten Tag hier als Wotan einzuspringen. Es ist also eine große Freude, dich heute mit dem sehr verdienten Kammersänger-Titel zu ehren.“
Sektionschef Jürgen Meindl, der die Auszeichnung in Vertretung von Kulturminister Gernot Blümel vornahm, betonte in seiner Ansprache: „Es sind verdienstvolle Künstler wie Sie, die dafür mitverantwortlich sind, dass Wien eine der ganz großen Kulturmetropolen ist und bleibt. Ich freue mich heute sehr, Sie in den „exklusiven Club“ der Kammersänger aufnehmen zu dürfen!“
KS Tomasz Konieczny verriet in seinen Dankesworten, dass er schon bei seinem ersten Vorsingen an der Wiener Staatsoper vor 14 Jahren „sofort in diesen Saal verliebt“ war. Er bedankte sich beim ehemaligen Staatsoperndirektor Ioan Holender, der ihn für den Ring 2008 erstmals an der Staatsoper engagierte sowie bei Franz Welser-Möst, der ihn stets künstlerisch gefördert hat, und schloss: „Die Wiener Staatsoper ist meine künstlerische Heimat! Ich möchte mich herzlich bei dir, Dominique Meyer, bedanken, dass du mir so viele fantastische Aufgaben gegeben hast – dass du mir die Möglichkeit gegeben hast, mit den besten Künstlern der Welt, dem besten Chor der Welt und dem besten Orchester der Welt zusammen auf der Bühne zu stehen – und für das beste Publikum der Welt zu singen!“
Seit seinem Debüt 2008 als Alberich (Siegfried) verkörperte KS Tomasz Konieczny bisher 21 Partien in 162 Vorstellungen von 17 unterschiedlichen Opernwerken an der Wiener Staatsoper. In der aktuellen Spielzeit wird er noch als Gunther in Götterdämmerung (20. Jänner 2019) und als Mandryka in Arabella (Februar 2019) zu erleben sein sowie im Mai 2019 sein internationales Rollendebüt in der Titelpartie von Dantons Tod geben.