Internationale Wagner-Tagung der Europäischen Musiktheater-Akademie
Worttonmelodie der menschlichen Stimme –
Die Herausforderung, Wagner zu singen
Am 10. und 11. April findet die Internationale Tagung der Europäischen Musiktheater-Akademie in Kooperation mit der Wiener Staatsoper im Teesalon der Wiener Staatsoper statt.
Die Tagung macht sich zur Aufgabe, die Kunst des Wagner-Gesangs zu reflektieren, in den Grundfragen wie in Details, aus wissenschaftlicher Perspektive wie aus praktischer Erfahrung. Gelten für den Wagner-Gesang grundsätzlich andere Kriterien als für den Operngesang allgemein, wenn ja, worin liegt die besondere Herausforderung, Wagner zu singen? Wie definiert sich eine „Wagner-Stimme“, und welche fundamentalen Merkmale bestimmen eine sogenannte „große Stimme“, die für Wagner erforderlich ist und über deren Mangel immer wieder Klage geführt wurde und wird? Auch Wagners eigene Ideen und Ideale werden in diesem Zusammenhang nochmals hinterfragt: Die „Worttonmelodie der menschlichen Stimme“, von der Wagner in Oper und Drama schreibt, als eine Symbiose von ‚Wortsprache‘ und ‚Tonsprache‘, Wagners mitunter zum missverstandenen Dogma erhobene Idee des Sprachgesangs und ihre Bedeutung für die Gesangstechnik sowie seine Vorstellung von „Gesangswohllaut“ und „vaterländischem Belcanto“, Stimmfächer und Stimmtypen in seinen Werken und die Frage nach dem „Sing-Schauspieler“ im Heldenfach werden in Beiträgen internationaler Wissenschaftler und weltweit renommierter Wagner-Interpreten aus historischer wie aktueller Perspektive zur Diskussion gestellt. Der für die Tagungen der Europäischen Musiktheater-Akademie relevante Praxisbezug kommt überdies in einer die Veranstaltung beschließenden Masterclass von Deborah Polaski zum Ausdruck.
Vortragende und Diskussionsteilnehmer:
Piotr Beczala, Aviel Cahn (Opera Vlaanderen), John Deathridge (King’s College London), Angela Denoke, Tatjana Gürbaca, Kasper Holten, Clemens Hellsberg (Wiener Philharmoniker), Germinal Hilbert (Hilbert Artists Management), Tomasz Konieczny, Thomas Lausmann (Wiener Staatsoper), Marjana Lipovšek, Laurenz Lütteken (Universität Zürich), Christoph Ulrich Meier (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien), Dominique Meyer, Andrew Moravcsik (Princeton University), Stephan Mösch (Hochschule für Musik Karlsruhe), Dirk Mürbe (Universitätsklinikum Dresden), Deborah Polaski, Thomas Seedorf (Hochschule für Musik Karlsruhe), David Trippett (University of Cambridge), Susanne Vill (Universität Bayreuth), Christopher Ventris, Simone Young sowie, im Rahmen der Masterclass, Studierende der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.