„Eiserner Vorhang“ 2017/2018
Für den zwanzigsten Eisernen Vorhang wählte die Jury (Daniel Birnbaum und Hans-Ulrich Obrist) den international renommierten amerikanischen Künstler John Baldessari aus. Eiserner Vorhang ist eine von museum in progress (www.mip.at) konzipierte und in Kooperation mit der Wiener Staatsoper realisierte Ausstellungsreihe, die seit 1998 den eisernen Vorhang in einen Ausstellungsraum zeitgenössischer Kunst verwandelt. Die Großbilder (176 m2) werden mit Magneten auf der Brandschutzwand fixiert. Sie sind jeweils für eine Spielzeit in der Wiener Staatsoper präsent und können vom Opernpublikum vor und nach der Aufführung sowie in der Pause wahrgenommen werden.
Die Wiener Staatsoper und museum in progress präsentieren anlässlich des 20-jährigen Projektjubiläums die Ausstellung „Curtain – Vorhang“ im Marmorsaal, die erstmalig alle bisherigen Werke zeitgleich in einem Raum zeigt. In Ergänzung zu den realisierten Vorhängen wird ein assoziativ-sinnlicher Bogen zu weiterführenden medienübergreifenden Werkbezügen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler entfaltet. Die von Kaspar Mühlemann Hartl und Alois Herrmann kuratierte Ausstellung wird im Sommer 2018 auch im „Bildraum“ in Bregenz zu sehen sein. Eine umfassende Publikation – erschienen im Verlag für moderne Kunst – dokumentiert das Gesamtprojekt und inkludiert unter anderem neue Texte von Bice Curiger und Chris Dercon.
John Baldessari wurde 1931 in National City, Kalifornien geboren. Er ist ein zentraler Vertreter der Konzept- & Medienkunst und zählt zu den international bedeutendsten und erfolgreichsten Künstlern. Seine zahlreichen Auszeichnungen inkludieren unter anderem den Goslarer Kaiserring (2012), den Goldenen Löwen der Kunstbiennale in Venedig für sein Lebenswerk (2009), den Lifetime Achievement Award von Americans for the Arts (2005) und den Oskar Kokoschka Preis (1996).
Große Einzelausstellungen fanden unter anderem im Städel Museum in Frankfurt (2015), im Metropolitan Museum of Art in New York (2010), in der Tate Gallery of Modern Art in London (2009), im Mumok in Wien (2005) und im Guggenheim Museum in Berlin (2004) statt. Baldessaris Werke wurden außerdem beispielsweise an der Biennale in Venedig (1997, 2003, 2009), an der Whitney Biennial in New York (1983) und an der Documenta V, VII und XIII in Kassel (1972, 1982, 2012) präsentiert.