© Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn

„Da ist er nun also, der entfesselte Strom: Das große Vergessen“

Am Donnerstag, 7. November 2019 wird Johannes Maria Stauds und Durs Grünbeins Die Weiden – die Oper kam im Dezember 2018 als Auftragswerk der Wiener Staatsoper in einer Inszenierung von Andrea Moses zur viel beachteten Uraufführung – im Haus am Ring wiederaufgenommen.

Staud und Grünbein gelang mit Die Weiden ein überaus vielschichtiges Werk, das, wie Staatsoperndramaturg Andreas Láng im Magazin des Hauses am Ring „Prolog“ schreibt, das Publikum nun erneut Zeuge einer zunächst scheinbar idyllischen, bald aber immer bedrohlicher wirkenden und schließlich in einer vielfachen Katastrophe mündenden Kreuzfahrt über die Donau werden lässt. Vor dieser Flussreise als Handlungsrahmen kommt alles zur Sprache: der rechte Populismus ebenso wie eine von Wohlstand genährte Spießbürgerlichkeit, die heutige oberflächliche und genusssüchtige Jetset-Gesellschaft, schaurige gesellschaftliche Metamorphosen und die dunkle Vergangenheit des Landes bis hin zu den Todesmärschen ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter von Engerau bis Hainburg im Jahr 1945.

Musikalisch geleitet wird die Wiederaufnahme von Graeme Jenkins, der erstmals Die Weiden dirigiert. Wie bereits in der Uraufführung sind Rachel Frenkel als Philosophin Lea, KS Tomasz Konieczny als Künstler Peter, Thomas Ebenstein als Peters Freund Edgar, Udo Samel als Krachmeyer und Sylvie Rohrer als Fernsehreporterin zu erleben. Maria Nazarova gibt als Edgars Geliebte Kitty ihr Rollendebüt, die griechische Koloratursopranistin Danae Kontora als Frantzi ihr Hausdebüt an der Wiener Staatsoper. Die weiteren Partien verkörpern Monika Bohinec (Leas Mutter), Jörg Schneider (Leas Vater/Der Angler am Ufer), Donna Ellen (Peters Mutter), Alexandru Moisiuc (Peters Vater), KS Wolfgang Bankl (Demagoge/Oberförster) und Katrina Galka (Fritzi).


Die Weiden |  Johannes Maria Staud  - Durs Grünbein
7., 9., 12. November 2019
KARTEN & MEHR