CAMILLA NYLUND ERHIELT DEN »LOTTE LEHMANN-GEDÄCHTNISRING« DES SOLISTENVERBANDES DER WIENER STAATSOPER
Im Anschluss an die Vorstellung von Richard Strauss’ Ariadne auf Naxos am 9. November 2022 wurde Camilla Nylund, die in der Titelpartie zu erleben ist, durch Staatsoperndirektor Bogdan Roščić und den Präsidenten des Solistenverbandes der Wiener Staatsoper Hans Peter Kammerer der »Lotte Lehmann-Gedächtnisring« überreicht – eine der weltweit bedeutendsten Auszeichnungen für Opernsängerinnen.
Bogdan Roščić, Direktor der Wiener Staatsoper: »Es freut mich, dass diese so wichtige und traditionsreiche Ehrung in dieser Spielzeit auf offener Bühne stattgefunden hat. Noch mehr freut es mich aber, dass der Solistenverband eine an unserem Haus so zentrale Künstlerin wie Kammersängerin Camilla Nylund ausgewählt hat. Sie ist eine würdige Nachfolgerin der legendären bisherigen Trägerinnen des Lotte-Lehmann-Rings.«
Hans Peter Kammerer, Präsident des Solistenverbandes der Wiener Staatsoper: »KS Camilla Nylund hat durch konsequente, sensible Entwicklung ihrer genuin lyrischen Stimme das dramatische Fach auf beeindruckende Weise erobert, ohne die großen Qualitäten ihrer leuchtenden, weichen Tongebung zu verlieren. Das ist herausragend und unverwechselbar!«
Ariadne auf Naxos wieder auf dem Staatsopern-Spielplan
Mit Ariadne auf Naxos kehrte am 9. November ein Repertoireklassiker zurück auf die Staatsopernbühne. Nach seinen Dirigaten von Die tote Stadt, Salome und der Serie von La traviata ist Thomas Guggeis nun auch mit der fein gewobenen Ariadne im Haus am Ring zu erleben, die Titelpartie singt Camilla Nylund. Mit Theater in der Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger hat die Produktion von Sven-Eric Bechtolf einen neuen Haushofmeister, er gab damit sein Debüt an der Wiener Staatsoper. Weitere Debüts am Haus gaben Eric Cutler als Tenor/Bacchus sowie die junge spanische Sopranistin Serena Sáenz, die soeben beim Operalia-Wettbewerb mit dem zweiten Preis sowie dem Birgit Nilsson- und dem Pepita Emil Zarzuela-Preis ausgezeichnet wurde und die anstelle der erkrankten Caroline Wettergreen die Zerbinetta verkörpert. Kate Lindsey ist erneut als Komponist zu erleben, den Musiklehrer singt Jochen Schmeckenbecher.
9., 11., 14. und 17. November 2022
Kurzbiografie Camilla Nylund
Camilla Nylund, in Vaasa (Finnland) geboren, studierte zunächst bei Eva Illes, später am Mozarteum in Salzburg. Nach Festengagements in Hannover und an der Semperoper gehört sie mittlerweile zu den international begehrtesten Sängerinnen ihres Fachs und ist an allen bedeutenden Opernhäusern regelmäßiger Gast – an der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala, an der Pariser Bastille, der Berliner und der Hamburgischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen, in Barcelona, Valencia, Zürich, Helsinki, Köln, Frankfurt, Amsterdam, Tokio, San Francisco. Das Repertoire der Künstlerin schließt dabei alle großen Partien des klassisch-romantischen Repertoires ein, wobei Camilla Nylund besonders mit ihrer Interpretation der Partien Richard Wagners – Elisabeth, Elsa, Sieglinde, Senta, Isolde, Brünnhilde – und Richard Strauss’ – Marschallin, Arabella, Capriccio-Gräfin, Chrysothemis, Kaiserin (Frau ohne Schatten), Ariadne, Salome – immer wieder künstlerische Maßstäbe setzt. Bereits seit vielen Jahren prägt Camilla Nylund in besonderer Weise die Bayreuther Festspiele, wo sie Elisabeth, Sieglinde, Eva sowie Elsa sang. Ihr Repertoire umfasst auch Marie (Wozzeck), Jenůfa sowie Eine Frau in Arnold Schönbergs Erwartung. Höhepunkte der Spielzeit 2021/22 waren ihre Debüts als Isolde und Brünnhilde (Walküre) an der Oper Zürich. Die Debüts der Siegfried- und Götterdämmerung-Brünnhilden folgen in den kommenden Spielzeiten. Ein besonderes Augenmerk Camilla Nylunds gilt auch dem Genre des Liederabends. Sie ist Österreichische sowie Sächsische Kammersängerin und Trägerin weiterer bedeutender Auszeichnungen.
An der Wiener Staatsoper wird sie in der aktuellen Spielzeit nach der Ariadne noch die Tosca sowie die Elsa in Lohengrin verkörpern.
Über den »Lotte-Lehmann-Gedächtnisring«
Der Solistenverband der Wiener Staatsoper stiftete im Jahre 1955 den Gedächtnisring zur Würdigung der großen Verdienste von Lotte Lehmann, die als eine der herausragenden Künstlerinnen der Operngeschichte zum Ruhm der Wiener Staatsoper zwischen den beiden Weltkriegen beigetragen hatte. Bis zu ihrem Tod im August 1976 war Lotte Lehmann selbst Trägerin der Auszeichnung. Auf einstimmigen Beschluss übergab der Solistenverband der Wiener Staatsoper den Ring im September 1979 – dem Wunsch von Lotte Lehmann entsprechend – an Leonie Rysanek, die als ihre Nachfolgerin wiederum Hildegard Behrens bestimmte. Nach dem Ableben von Hildegard Behrens im August 2009 beschloss der Solistenverband, den Gedächtnisring an Waltraud Meier zu übergeben, die den Ring nach den neuen Statuten der Verleihung nun 10 Jahre getragen hat. Bei der Generalversammlung des Solistenverbandes am 17. Mai 2022 wurde mit einstimmigem Beschluss Camilla Nylund zur Trägerin des Ringes für 10 Jahre bestimmt.
Auszug aus den Richtlinien für die Verleihung des »Lotte-Lehmann-Gedächtnisringes«
1. Dem Willen des Solistenverbandes der Wiener Staatsoper als Stifter des »Lotte-Lehmann-Gedächtnisringes«, wie auch dem Willen seiner ersten Trägerin Lotte Lehmann entsprechend, wird der »Lotte-Lehmann-Gedächtnisring« an eine der führenden Sängerinnen des deutschen Faches an der Wiener Staatsoper verliehen.
2. Die Verleihung erfolgt jeweils auf die Dauer von 10 Jahren. [...]
3. Der Solistenverband der Wiener Staatsoper hat über Vorschlag des Vorstandes zeitgerecht über die Ernennung einer neuen Trägerin in einer Generalversammlung zu entscheiden.
4. Die feierliche Verleihung an die neue Trägerin erfolgt in angemessenem Rahmen durch den Direktor der Wiener Staatsoper und den Präsidenten des Solistenverbandes der Wiener Staatsoper.
RÜCKFRAGEHINWEIS
KS Hans Peter Kammerer
→ Präsident des Solistenverbandes der Wiener Staatsoper
T +43 1 51444 2579
M Hans.Peter.Kammerer@wiener-staatsoper.at