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150 Jahre Opernhaus am Ring
Am 25. Mai 1869 wurde das Haus am Ring mit Mozarts Don Giovanni feierlich eröffnet. Ein Ereignis, das nicht nur die Wiener Öffentlichkeit mit Spannung verfolgte, sondern das auch außerhalb der Grenzen des Habsburgerreichs große Beachtung fand. Seither ist das Opernhaus stets im Blickpunkt des Interesses gestanden: Seit 150 Jahren ist es eine international wichtige Institution und Angelegenheiten der Wiener Oper sind – wie in keiner anderen Stadt weltweit – immer auch öffentliche Angelegenheiten.
Doch hat die Wiener Operngeschichte natürlich nicht erst vor 150 Jahren begonnen – sondern sehr viel früher. Und so sollen die Feierlichkeiten nicht nur an einem Tag im Haus stattfinden, sondern einen großen Bogen spannen und die Geschichte der Oper in Wien erzählen. Dabei nähert sich die Wiener Staatsoper diesem Thema aus den unterschiedlichsten Richtungen: Ein hochkarätig besetztes Symposium wirft einen umfassenden Blick auf das (Wiener) Musiktheater von der Barockzeit bis zur Gegenwart; zwei Ausstellungen (im Haus am Ring und im Theatermuseum) und eine Reihe von Publikationen beleuchten Historie und Gegenwart des künstlerischen Geschehens der Wiener Oper; und in einem Festakt am Geburtstag werden die Künstlerinnen und Künstler und das Haus gewürdigt.
Auch die künstlerische Programmierung der Spielzeit steht ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit dem Genre Musiktheater in all ihren Facetten: Eine Uraufführung – Die Weiden von Johannes Maria Staud, eine zeitgenössische Staatsopern-Erstaufführung (Orest von Manfred Trojahn), die Premiere von Die Frau ohne Schatten sowie ein breites Repertoire spiegeln wesentliche Wegmarken des Musiktheaters wider. Mit einer Jubiläums-CD-Box, Schul- und online-Projekten, Streaming und der Einbindung der Bundesländer überschreitet das Haus am Ring zahlreiche Grenzen; und bei einem Jubiläumsfest am Herbert-von-Karajan-Platz öffnet die Wiener Staatsoper ihre Tore ganz weit und lädt zum Mitfeiern ein.
Denn feiern wollen wir nicht nur das Haus am Ring, sondern die Oper in Wien!
Feiern Sie mit !
Am Vormittag des 25. Mai 2019 werden im Rahmen einer Geburtstagsmatinee die 150-jährige Geschichte des Hauses sowie seine Künstlerinnen und Künstler gewürdigt. Mitglieder des Staatsopernorchesters, des Bühnenorchesters, des Staatsopernchors, Solistinnen und Solisten und Kinder der Opernschule der Wiener Staatsoper interpretieren unter der musikalischen Leitung von Frédéric Chaslin Stücke u. a. von Mozart, Verdi und Strauss. Dr. Clemens Hellsberg hält eine Festrede und Laetitia Blahout (15 Jahre) – Gewinnerin des bundesweiten SchülerInnen-Redewettbewerbs, der anlässlich des Jubiläums gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung initiiert wurde – präsentiert ihre Gedanken zum Thema „… und was ist denn die Wiener Staatsoper?“.
Durch die Veranstaltung führt Ö1-Moderator Albert Hosp.
Die Geburtstagsmatinee wird live im Ö1 Klassik-Treffpunkt übertragen sowie auf der Facebook-Seite und der Homepage der Wiener Staatsoper kostenlos live gestreamt.
Programm
Jules Massenet | „Frère! Voyez! … Du gai soleil“ aus Werther
(Maria Nazarova)
W.A. Mozart | „Là ci darem la mano“ aus Don Giovanni
(Peter Kellner, Andrea Carroll)
Georges Bizet | „Avec la garde montante“ aus Carmen
(Opernschule der Wiener Staatsoper)
Giuseppe Verdi | „Che faceste? Dite su!“ aus Macbeth
(Damenchor der Wiener Staatsoper)
Richard Wagner | Szene der Rheintöchter aus Das Rheingold
(Ileana Tonca, Stephanie Houtzeel, Bongiwe Nakani, Wolfgang Bankl)
J. M. Staud – D. Grünbein | Song von Leas Vater aus Die Weiden
(Rachel Frenkel, Monika Bohinec, Herbert Lippert)
W.A. Mozart | Ouvertüre aus Don Giovanni
(Bühnenorchester der Wiener Staatsoper)
– Festrede –
(Clemens Hellsberg)
W.A. Mozart | „Dove sono“ aus Le nozze di Figaro
(Olga Bezsmertna)
Richard Strauss | „Die Dame gibt mit trübem Sinn“ aus Ariadne auf Naxos
(Daniela Fally, Rafael Fingerlos, Pavel Kolgatin, Jinxu Xiahou, Wolfgang Bankl)
Richard Strauss | Streichsextett aus Capriccio
(Mitglieder des Staatsopernorchesters)
„… und was ist denn die Wiener Staatsoper?“– Rede der Gewinnerin des SchülerInnen-Redewettbewerbs Laetitia Blahout
Ludwig van Beethoven | „Oh welche Lust“ aus Fidelio
(Herrenchor der Wiener Staatsoper)
Giuseppe Verdi | „Tutto nel mondo è burla“ aus Falstaff
(Olga Bezsmertna, Andrea Carroll, Rachel Frenkel, Bongiwe Nakani; Wolfgang Bankl, Rafael Fingerlos,
Peter Kellner, Pavel Kolgatin, Michael Laurenz, Herbert Lippert, Herwig Pecoraro, Paolo Rumetz, Jinxu Xiahou, Orhan Yildiz)
Im Haus am Ring wurden nicht allzu viele bedeutende Meisterwerke zur Uraufführung gebracht. Richard Strauss’ und Hugo von Hofmannsthals vierte gemeinsame Oper Die Frau ohne Schatten bildet aber eine der diesbezüglich wenigen Ausnahmen: Am 10. Oktober 1919 erblickte das Werk, das Strauss „als die letzte romantische Oper“ ansah, an der Wiener Staatsoper das Licht der Welt und gehört seither zum fixen Bestandteil der internationalen Spielpläne. Schon während der gemeinsamen Arbeit schwärmte der Komponist vom Libretto: „Unglaublich edel, großartig, reif und interessant, mit prachtvollen dramatischen, sittlichen Problemen, herrliche szenische Vorgänge.“ Musikalisch und musikdramaturgisch griff Strauss Ideen von Richard Wagner auf und führte sie in seinem Sinne weiter. Hinsichtlich des zaubermärchenhaften Ambientes und der Prüfungen, die den Helden auferlegt sind, stand hingegen Mozarts Zauberflöte Patin.
Seit der Uraufführung hat Die Frau ohne Schatten eine reiche Aufführungsgeschichte erlebt und gilt als einer der besonderen Höhepunkte des Wiener und internationalen Musiktheaters.
Dirigent: Christian Thielemann
Regie: Vincent Huguet
Bühne: Aurélie Maestre
Kostüme: Caroline de Vivaise
Licht und Video: Bertrand Couderc
Chorleitung: Thomas Lang
Der Kaiser: Stephen Gould
Die Kaiserin: Camilla Nylund
Die Amme: Evelyn Herlitzius
Barak, der Färber: Wolfgang Koch
Färberin: Nina Stemme
Premiere: 25. Mai 2019
Reprisen: 30. Mai, 2., 6., 10. Juni 2019
Die Premiere am 25. Mai 2019 wird live auf Radio Ö1 (+ EBU) ausgestrahlt sowie
mit WIENER STAATSOPER live at home übertragen.
Die Premiere sowie alle Folgevorstellungen werden zudem im Rahmen von „Oper live am Platz“ live auf den Herbert von Karajan-Platz übertragen.
Einführungsmatinee:
Sonntag, 12. Mai 2019, 11.00 Uhr
Mit Mitwirkenden der Premiere, Moderation: Dr. Andreas Láng und Dr. Oliver Láng
Ein Fest für alle: Am 26. Mai 2019 tritt die Wiener Staatsoper hinaus auf den Herbert von Karajan-Platz und wird gemeinsam mit Ensemblesängerinnen und -sängern, internationalen Gastsolistinnen und
-solisten, dem Orchester und dem Chor der Wiener Staatsoper unter der musikalischen Leitung von Marco Armiliato den öffentlichen Raum rund um das Staatsoperngebäude (die Ringstraße wird rund um die Oper gesperrt) auf unkonventionelle Weise bespielen. Präsentiert wird ein Programm quer durch die Opernliteratur. Das Konzert ist frei für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich.
Programm
Richard Wagner | „Dich teure Halle …“ aus Tannhäuser
(Nina Stemme)
Ludwig van Beethoven | „Ha, welch ein Augenblick“ aus Fidelio
(Tomasz Konieczny)
Giuseppe Verdi | „Come dal ciel precipita“ aus Macbeth
(Jongmin Park)
Giuseppe Verdi | „Va, pensiero“ aus Nabucco
(Chor der Wiener Staatsoper)
Wolfgang A. Mozart | „Dove sono“ aus Le nozze di Figaro
(Olga Bezsmertna)
Wolfgang A. Mozart | „Fin ch’an dal vino“ aus Don Giovanni
(Erwin Schrott)
Wolfgang A. Mozart | „Là ci darem la mano“ aus Don Giovanni
(Valentina Naforniţă, Erwin Schrott)
Jules Massenet | „Pourquoi me réveiller“ aus Werther
(Benjamin Bernheim)
Erich W. Korngold | „Glück, das mir verblieb“ aus Die tote Stadt
(Camilla Nylund)
Giuseppe Verdi | „O tu Palermo“ aus I vespri siciliani
(Ferruccio Furlanetto)
Giuseppe Verdi | Duett „Già nella notte densa“ aus Otello
(Roberto Alagna, Aleksandra Kurzak)
Antonín Dvořák | „Lied an den Mond“ aus Rusalka
(Valentina Naforniţă)
Richard Strauss | Schlussterzett aus Der Rosenkavalier
(Nina Stemme, Stephanie Houtzeel, Chen Reiss)
Piotr I. Tschaikowsky | Arie des Gremin aus Eugen Onegin
(Günther Groissböck)
Charles Gounod | "Je veux vivre" aus Roméo et Juliette
(Aleksandra Kurzak)
Jacques F. Halévy | "Rachel, quand au Seigneur" aus La Juive
(Roberto Alagna)
Giacomo Puccini | „Un bel dì“ aus Madama Butterfly
(Sonya Yoncheva)
Das „Jubiläumskonzert vor der Oper“ wird live auf ORF III sowie auf ARTE übertragen und von der Unitel in der ganzen Welt vertrieben.
Auf staatsoperlive.com wird das Konzert zusätzlich als kostenloser Livestream angeboten.
150 Jahre Opernhaus am Ring
Donnerstag, 9. Mai bis Oktober 2019
Wiener Staatsoper
Die umfassende Ausstellung „150 Jahre Opernhaus am Ring“ zeichnet noch einmal den 150-jährigen Weg der Institution nach. Anhand von Originaldokumenten, Leihgaben und Momentaufnahmen werden künstlerische Positionen, persönliche Schicksale und Wegmarken des Hauses neu beleuchtet. Ineinandergreifend erzählt die Ausstellung im gesamten Haus nicht nur die Geschichte eines Opernhauses, sondern reflektiert über Konzepte, gesellschaftliche Umstände und das kulturpolitische Umfeld, in dem die Künstlerinnen und Künstler wirkten.
Eine Besichtigung der Ausstellung ist im Rahmen eines Vorstellungsbesuchs möglich.
Die Spitze tanzt. 150 Jahre Ballett an der Wiener Staatsoper
Donnerstag, 16. Mai 2019 bis 13. Jänner 2020
Theatermuseum Wien
Das Wesen des klassischen Balletts im traditionsreichen Opernhaus am Ring steht im Zentrum der von Andrea Amort im Theatermuseum kuratierten Ausstellung „Die Spitze tanzt. 150 Jahre Ballett an der Wiener Staatsoper“. In acht Stationen wird Merkmalen nachgespürt, die die Geschichte des Ballett-Ensembles zur Kaiser-Zeit und im 20. Jahrhundert bis zur unmittelbaren Gegenwart prägen: darunter „Dem Adel verpflichtet“, „Fanny Elßler – Role model“, „Wiener Dramaturgie“ sowie „Paris & Wien“. Thematisiert wird auch das Schaffen markanter Persönlichkeiten wie Josef Hassreiter, Gerhard Brunner, Rudolf Nurejew, Renato Zanella und Manuel Legris.
Die Schau ist eine Kooperation mit dem Wiener Staatsballett.
Prachtbände
Das k.k. Hof-Operntheater 1869
Der Wiederaufbau 1945-1955
Zur Eröffnung des Hauses im Jahr 1869 erschien – in limitierter Auflage – ein edler Prachtband mit detailreichen Studien und Abbildungen zur Architektur des damals neuen Opernhauses. Zum Jubiläum gibt es exklusiv einen Faksimile-Nachdruck dieses großformatigen Bandes. Darüber hinaus erscheint im selben Format ein Band mit Entwürfen zum Wiederaufbau, die hiermit erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Herausgeberin: Wiener Staatsoper, Format 40,5 x 52,0 cm, je Band 136 Seiten, Preis pro Prachtband: EUR 200,- (erhältlich im Arcadia Opera Shop sowie im e-shop der Wiener Staatsoper)
Doppelband: Geschichte der Oper in Wien
Bebilderter Doppelband zum Symposium „150 Jahre Opernhaus am Ring“, September 2018
Die Publikation, die auf den Ergebnissen des großen Symposiums aus September 2018 aufbaut, bietet eine umfassende Gesamtdarstellung der Entwicklung des Musiktheaters in Wien, geschrieben von führenden Kulturwissenschaftlern.
Molden Verlag, 864 Seiten, EUR 99,- (erhältlich in allen Buchhandlungen, im e-shop der Wiener Staatsoper, im Arcadia Opera Shop und unter www.styriabooks.at)
Wir vom Stehplatz
Eine Liebeserklärung an den Wiener Opern-Stehplatz. In zahlreichen Einzelgeschichten erzählen ehemalige und aktuelle „Stehplatzler“ – von Zubin Mehta, Elīna Garanča, Piotr Beczala bis Sigi Bergmann und Anton Zeilinger von ihren Erlebnissen und Sternstunden in der Wiener Staatsoper.
Löcker Verlag, 320 Seiten, EUR 19,90 (erhältlich in allen Buchhandlungen, im e-shop der Wiener Staatsoper, im Arcadia Opera Shop sowie unter www.loecker-verlag.at)
Chronik-Katalog „150 Jahre Opernhaus am Ring“
Der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Wiener Staatsoper erscheint in Kürze.
Herausgeberin: Wiener Staatsoper (erhältlich im e-shop der Wiener Staatsoper sowie im Arcadia Opera Shop)
Die Spitze tanzt. 150 Jahre Ballett an der Wiener Staatsoper.
Die Broschüre anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Theatermuseum erscheint am 15. Mai 2019.
Herausgeberin: Wiener Staatsoper, ca. 60 Seiten (erhältlich im e-shop der Wiener Staatsoper, im Arcadia Opera Shop sowie im Theatermuseum)
Abreißkalender 150 Jahre Wiener Staatsoper
Im Dezember 2018 erschien ein Abreißkalender, der beginnend 150 Tage vor dem Geburtstag des Hauses am Ring täglich eine kurze Geschichte zum Haus erzählt.
EUR 18,50 (erhältlich im e-shop der Wiener Staatsoper sowie im Arcadia Opera Shop)
In Zusammenarbeit mit ORFEO respektive Arthaus Musik veröffentlicht die Wiener Staatsoper Spezial-Editionen wichtiger Aufnahmen auf CD bzw. DVD aus dem Haus am Ring:
CD-Box: 150 Years Wiener Staatsoper – The Anniversary Edition | ORFEO
ORFEO, limitierte Sonderedition – Auflage: 1500 Stück, 9 Werke und 2 Bonus CDs (insgesamt 22 CDs), EUR 99,99 (bei Arcadia)(erhältlich ab Ende Mai im gut sortierten Fachhandel, im e-shop der Wiener Staatsoper sowie im Arcadia Opera Shop)
Die CD-Box beinhaltet folgende Werke:
Wozzeck (Alban Berg) | 1955
Dirigent: Karl Böhm
Walter Berry (Wozzeck), Christel Goltz (Marie), Max Lorenz (Tambourmajor)
Fidelio (Ludwig van Beethoven) | 1962
Dirigent: Herbert von Karajan
Christa Ludwig (Leonore), Jon Vickers (Florestan), Walter Berry (Don Pizarro), Gundula Janowitz (Marzelline), Waldemar Kmentt (Jaquino)
Mit freundlicher Genehmigung von Deutsche Grammophon
Elektra (Richard Strauss) | 1965
Dirigent: Karl Böhm
Birgit Nilsson (Elektra), Regina Resnik (Klytämnestra), Leonie Rysanek (Chrysothemis)
Le nozze di Figaro (Wolfgang Amadeus Mozart) | 1977
Dirigent: Herbert von Karajan
Tom Krause (Il Conte d’Almaviva), Anna Tomowa-Sintow (La Contessa d’Almaviva), José van Dam (Figaro), Ileana Cotrubaş (Susanna)
Il viaggio a Reims (Gioachino Rossini) | 1988 | Erstveröffentlichung
Dirigent: Claudio Abbado
Monserrat Caballé (Madama Cortese), Ruggero Raimondi (Don Profondo), Ferruccio Furlanetto (Lord Sidney)
Claudio Abbado mit freundlicher Genehmigung von Fondazione Claudio Abbado
Tristan und Isolde (Richard Wagner) | 2013 | Erstveröffentlichung
Dirigent: Franz Welser-Möst
Nina Stemme (Isolde), Peter Seiffert (Tristan), Janina Baechle (Brangäne)
Eugen Onegin (Peter I. Tschaikowski) | 2013 | Erstveröffentlichung
Dirigent: Andris Nelsons
Anna Netrebko (Tatjana), Dmitri Hvorostovsky (Eugen Onegin), Dmitry Korchak (Lenski)
Anna Netrebko mit freundlicher Genehmigung von Deutsche Grammophon
Ariadne auf Naxos (Richard Strauss) | 2014 | Erstveröffentlichung
Dirigent: Christian Thielemann
Johan Botha (Tenor/Bacchus), Soile Isokoski (Primadonna/Ariadne), Sophie Koch (Komponist), Daniela Fally (Zerbinetta)
Aufzeichnung in Kooperation mit Unitel
Un ballo in maschera (Giuseppe Verdi) | 2016 | Erstveröffentlichung
Dirigent: Jesús López Cobos
Piotr Beczala (Gustaf III.), Krassimira Stoyanova (Amelia), Dmitri Hvorostovsky (René)
Legendary Voices of the Wiener Staatsoper (2 Bonus-CDs)
DVD-Box: 150 Years Wiener Staatsoper – Great Opera Evenings | Arthaus Musik
Arthaus Musik, limitierte und nummerierte Sonderedition – Auflage: 1869 Stück, 8 Werke, EUR 119,- (bei Arcadia) (erhältlich ab 17. Mai 2019 im gut sortieren Fachhandel, im e-shop der Wiener Staatsoper sowie im Arcadia Opera Shop)
Die DVD-Box beinhaltet folgende Werke:
Il trovatore (Giuseppe Verdi) | 1978
Dirigent und Regie: Herbert von Karajan
Plácido Domingo (Manrico), Raina Kabaivanska (Leonora),
José van Dam (Ferrando), Piero Cappuccilli (Luna)
Carmen (Georges Bizet) | 1978
Dirigent: Carlos Kleiber, Regie: Franco Zeffirelli
Plácido Domingo (Don José), Elena Obraztsova (Carmen),
Yuri Mazurok (Escamillo), Isobel Buchanan (Micaëla)
Don Giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart) | 1999 (im Theater an der Wien)
Dirigent: Riccardo Muti, Regie: Roberto de Simone
Carlos Álvarez (Don Giovanni), Adrianne Pieczonka (Donna Anna), Ildebrando d’Arcangelo (Leporello), Angelika Kirchschlager (Zerlina)
Turandot (Giacomo Puccini) | 1983
Dirigent: Lorin Maazel, Regie: Harold Prince
Eva Marton (Turandot), José Carreras (Calaf), Katia Ricciarelli (Liù)
Elektra (Richard Strauss) | 1989
Dirigent: Claudio Abbado, Regie: Harry Kupfer
Eva Marton (Elektra), Cheryl Studer (Chrysothemis), Brigitte Fassbaender (Klytämnestra)
Lohengrin (Richard Wagner) | 1990
Dirigent: Claudio Abbado, Regie: Wolfgang Weber
Plácido Domingo (Lohengrin), Cheryl Studer (Elsa)
Alcina (Georg Friedrich Händel) | 2010
Dirigent: Marc Minkowski, Regie: Adrian Noble
Anja Harteros (Alcina), Vesselina Kasarova (Ruggiero), Veronica Cangemi (Morgana)
Ariadne auf Naxos (Richard Strauss) | 2014 | Erstveröffentlichung
Dirigent: Christian Thielemann, Regie: Sven-Eric Bechtolf
Johan Botha (Tenor/Bacchus), Soile Isokoski (Primadonna/Ariadne), Sophie Koch (Komponist),
Daniela Fally (Zerbinetta)
Christian Thielemann mit freundlicher Genehmigung von Unitel – Aufzeichnung in Kooperation mit Unitel
Die systematische Erschließung aller Vorstellungen (auch jene in den Ausweichquartieren) sowie aller Gastspiele seit der Eröffnung 1869 und deren Überführung in eine benutzerfreundliche Online-Datenbank auf der Webseite der Wiener Staatsoper wird im Mai 2019 abgeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt können sämtliche Aufführungen inklusive aller Besetzungen – auch in komplexen Suchanfragen nach Rollen/Personen/Datum – auf www.wiener-staatsoper.at abgerufen werden.
Samstag, 18. Mai bis Sonntag 26. Mai 2019
Zum Geburtstag des Hauses am Ring wird „Oper live am Platz“ in der Jubiläumswoche von 18. bis 26. Mai 2019 auf die Bundesländer ausgeweitet: Von Bregenz bis Eisenstadt werden an wichtigen Plätzen der Landeshauptstädte – mit Unterstützung der lokalen Stadtverwaltungen und Behörden – täglich Live-Übertragungen bzw. legendäre Aufzeichnungen von Staatsopern-Produktionen auf LED-Screens gezeigt: u.a. Il barbiere di Siviglia mit KS Juan Diego Flórez, Andrea Chénier mit KS Anna Netrebko und Yusif Eyvazov, die Premiere von Die Frau ohne Schatten sowie am 26. Mai das Jubiläumskonzert vor der Oper. Zudem werden untertags Kinderopernproduktionen gezeigt.
Vorführungsorte
Bregenz | Sparkassenplatz
Eisenstadt | Hofpassage
Graz | Landhaushof*
Innsbruck | Stadtpark Rapoldi
Klagenfurt | Burghof
Linz | Donaupark (vor Brucknerhaus)
Salzburg | Hof Dietrichsruh, Sig.-Haffner-Gasse 13
St. Pölten | Rathausplatz (Ecke Rathaus)
Wien | Seestadt Aspern*
* von 24. bis 26. Mai 2019 | Die Übertragungen finden auch bei Schlechtwetter statt.
Das Programm der Jubiläumswoche in den Bundesländern
Il barbiere di Siviglia (Gioachino Rossini)
Samstag, 18. Mai 2019, 19.30 Uhr | Oper LIVE
Dirigent: Evelino Pidò
Juan Diego Flórez (Conte d’Almaviva), Paolo Rumetz (Bartolo), Margarita Gritskova (Rosina),
Rafael Fingerlos (Figaro), Sorin Coliban (Basilio)
Regie: Günther Rennert, Ausstattung: Alfred Siercke
Le Corsaire (Manuel Legris – Adolphe Adam)
Sonntag, 19. Mai 2019, 19.00 Uhr | Ballett LIVE
Dirigent: Valery Ovsyanikov
Jakob Feyferlik (Conrad), Olga Esina (Médora), Kiyoka Hashimoto (Gulnare),
Dumitru Taran (Lanquedem), Richard Szabó (Birbanto), Sveva Gargiulo (Zulméa)
Choreographie: Manuel Legris nach Marius Petipa u. a., Bühnenbild und Kostüme: Luisa Spinatelli
Anna Bolena (Gaetano Donizetti)
Montag, 20. Mai 2019 | Vorführung der Opernproduktion (2011)
Dirigent: Evelino Pidò
Ildebrando D’Arcangelo (Enrico VIII), Anna Netrebko (Anna Bolena),
Elīna Garanča (Giovanna Seymour), Francesco Meli (Lord Riccardo Percy), Elisabeth Kulman (Smeton)
Regie: Eric Génovèse, Bühne: Jacques Gabel, Claire Sternberg, Kostüme: Luisa Spinatelli
Der Rosenkavalier (Richard Strauss)
Dienstag, 21. Mai 2019 | Vorführung der Opernproduktion (1994)
Dirigent: Carlos Kleiber
Felicity Lott (Die Feldmarschallin), Kurt Moll (Baron Ochs auf Lerchenau),
Anne Sofie von Otter (Octavian), Barbara Bonney (Sophie)
Regie: Otto Schenk, Bühnenbild: Rudolf Heinrich, Kostüme: Erni Kniepert
Dantons Tod (Gottfried von Einem)
Mittwoch, 22. Mai 2019, 19.00 Uhr | Oper LIVE
Dirigent: Michael Boder
Tomasz Konieczny (Georges Danton), Benjamin Bruns (Camille Desmoulins),
Michael Laurenz (Hérault de Séchelles), Thomas Ebenstein (Robespierre), Olga Bezsmertna (Lucile)
Regie und Licht: Josef Ernst Köpplinger, Bühnenbild: Rainer Sinell, Kostüme: Alfred Mayerhofer
Schwanensee (Rudolf Nurejew – Peter I. Tschaikowski)
Donnerstag, 23. Mai 2019 | Vorführung der Ballettproduktion (2014)
Dirigent: Alexander Ingram
Vladimir Shishov (Prinz Siegfried), Olga Esina (Odette/Odile), Eno Peci (Zauberer Rotbart)
Choreographie: Rudolf Nurejew nach Marius Petipa und Lew Iwanov,
Bühnenbild und Kostüme: Luisa Spinatelli
Andrea Chénier (Umberto Giordano)
Freitag, 24. Mai 2019, 19.00 Uhr | Oper LIVE
Dirigent: Marco Armiliato
Anna Netrebko (Maddalena di Coigny), Yusif Eyvazov (Andrea Chénier), Marco Vratogna (Carlo Gérard)
Regie: Otto Schenk, Bühne: Rolf Glittenberg, Kostüme: Milena Canonero
Die Frau ohne Schatten (Richard Strauss)
Samstag, 25. Mai 2019, 17.30 Uhr | Opern-Premiere LIVE
Dirigent: Christian Thielemann
Stephen Gould (Der Kaiser), Camilla Nylund (Die Kaiserin), Evelyn Herlitzius (Die Amme),
Wolfgang Koch (Barak), Nina Stemme (Sein Weib)
Regie: Vincent Huguet, Bühne: Aurélie Maestre, Kostüme: Clémence Pernoud
Jubiläumskonzert vor der Oper
Sonntag, 26. Mai 2019, 20.30 Uhr | Festkonzert LIVE
Dirigent: Marco Armiliato
Olga Bezsmertna, Stephanie Houtzeel, Aleksandra Kurzak, Valentina Naforniţă,
Camilla Nylund, Chen Reiss, Nina Stemme, Sonya Yoncheva;
Roberto Alagna, Benjamin Bernheim, Ferruccio Furlanetto, Günther Groissböck,
Jonas Kaufmann, Tomasz Konieczny, Jongmin Park, Erwin Schrott
Am Wochenende nachmittags bzw. unter der Woche vormittags werden Vorführungen für Kinder angeboten (unterschiedliches Programm an den einzelnen Veranstaltungsorten):
Hänsel und Gretel (Engelbert Humperdinck) | Oper (2015)
Bregenz: 20. Mai, 10.00 Uhr
Innsbruck: 26. Mai, 14.00 Uhr
Klagenfurt: 24. Mai, 10.00 Uhr
Linz: 19. Mai, 16.30 Uhr / 26. Mai, 17.00 Uhr
Eisenstadt: 26. Mai, 14.30 Uhr
Cinderella – Wiener Fassung für Kinder (Alma Deutscher) | Kinderoper (2018)
Bregenz: 23. Mai, 10.00 Uhr
Innsbruck: 24. Mai, 10.30 Uhr
Klagenfurt: 23. Mai, 10.00 Uhr
Patchwork (Tristan Schulze) | Familienoper (2017)
Eisenstadt: 24. Mai, 14.30 Uhr
Fatima, oder von den mutigen Kindern (Johanna Doderer) | Kinderoper (2016)
Bregenz: 19. Mai. 10.00 Uhr
Innsbruck: 23. Mai, 10.30 Uhr
Klagenfurt: 20. Mai, 10.00 Uhr
Undine (Alfred Lortzing) | Kinderoper (2015)
Bregenz: 21. Mai, 10.00 Uhr
Klagenfurt: 21. Mai, 10.00 Uhr
Eisenstadt: 18. Mai, 14.30 Uhr
Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Richard Wagner) | Kinderoper (2007)
Bregenz: 22. Mai, 10.00 Uhr
Klagenfurt: 22. Mai, 10.00 Uhr
Die Zauberflöte für Kinder (Wolfgang Amadeus Mozart) | Kinderoper (2003)
Bregenz: 24. Mai, 10.00 Uhr
Innsbruck: 25. Mai, 14.00 Uhr
Linz: 18. Mai, 17.00 Uhr / 25. Mai, 16.00 Uhr
St. Pölten: 23. Mai, 11.00 Uhr
Eisenstadt: 25. Mai, 14.30 Uhr
Wien: 25. Mai, 15.00 Uhr
Im Rahmen von „Oper live am Platz“ – den kostenlosen Liveübertragungen von Opern- und Ballettvorstellungen auf den Herbert-von-Karajan-Platz neben der Oper – werden in der Jubiläumswoche folgende Aufführungen gezeigt:
Il barbiere di Siviglia (Gioachino Rossini)
Samstag, 18. Mai 2019, 19.30 Uhr
Juan Diego Flórez (Conte d’Almaviva), Paolo Rumetz (Bartolo), Margarita Gritskova (Rosina),
Rafael Fingerlos (Figaro), Sorin Coliban (Basilio)
Regie: Günther Rennert, Ausstattung: Alfred Siercke
Le Corsaire (Manuel Legris – Adolphe Adam) | Ballett
Sonntag, 19. Mai 2019, 19.00 Uhr
Dirigent: Valery Ovsyanikov (Dirigent)
Jakob Feyferlik (Conrad), Olga Esina (Médora), Kiyoka Hashimoto (Gulnare)
Choreographie: Manuel Legris nach Marius Petipa u. a., Bühnenbild und Kostüme: Luisa Spinatelli
Andrea Chénier (Umberto Giordano)
Montag, 20. Mai 2019, 19.00 Uhr
Dirigent: Marco Armiliato
Anna Netrebko (Maddalena di Coigny), Yusif Eyvazov (Andrea Chénier), Marco Vratogna (Carlo Gérard)
Regie: Otto Schenk, Bühne: Rolf Glittenberg, Kostüme: Milena Canonero
Il barbiere di Siviglia (Gioachino Rossini)
Dienstag, 21. Mai 2019, 19.30 Uhr
Juan Diego Flórez (Conte d’Almaviva), Paolo Rumetz (Bartolo), Margarita Gritskova (Rosina),
Rafael Fingerlos (Figaro), Sorin Coliban (Basilio)
Regie: Günther Rennert, Ausstattung: Alfred Siercke
Dantons Tod (Gottfried von Einem)
Mittwoch, 22. Mai 2019, 19.00 Uhr
Dirigent: Michael Boder
Tomasz Konieczny (Georges Danton), Benjamin Bruns (Camille Desmoulins),
Michael Laurenz (Hérault de Séchelles), Thomas Ebenstein (Robespierre), Olga Bezsmertna (Lucile)
Regie und Licht: Josef Ernst Köpplinger, Bühnenbild: Rainer Sinell, Kostüme: Alfred Mayerhofer
Le Corsaire (Manuel Legris – Adolphe Adam) | Ballett
Donnerstag, 23. Mai 2019, 19.00 Uhr
Dirigent: Valery Ovsyanikov (Dirigent)
Robert Gabdullin (Conrad), Liudmila Konovalova (Médora), Ioanna Avraam (Gulnare)
Choreographie: Manuel Legris nach Marius Petipa u. a., Bühnenbild und Kostüme: Luisa Spinatelli
Andrea Chénier (Umberto Giordano)
Freitag, 24. Mai 2019, 19.00 Uhr
Dirigent: Marco Armiliato
Anna Netrebko (Maddalena di Coigny), Yusif Eyvazov (Andrea Chénier), Marco Vratogna (Carlo Gérard)
Regie: Otto Schenk, Bühne: Rolf Glittenberg, Kostüme: Milena Canonero
Die Frau ohne Schatten (Richard Strauss) | Festpremiere
Samstag, 25. Mai 2019, 17.30 Uhr
Dirigent: Christian Thielemann
Stephen Gould (Der Kaiser), Camilla Nylund (Die Kaiserin), Evelyn Herlitzius (Die Amme),
Wolfgang Koch (Barak), Nina Stemme (Sein Weib)
Regie: Vincent Huguet, Bühne: Aurélie Maestre, Kostüme: Clémence Pernoud
Jubiläumskonzert vor der Oper
Sonntag, 26. Mai 2019, 20.30 Uhr
Dirigent: Marco Armiliato
Olga Bezsmertna, Stephanie Houtzeel, Aleksandra Kurzak, Valentina Naforniţă,
Camilla Nylund, Chen Reiss, Nina Stemme, Sonya Yoncheva;
Roberto Alagna, Benjamin Bernheim, Ferruccio Furlanetto, Günther Groissböck,
Jonas Kaufmann, Tomasz Konieczny, Jongmin Park, Erwin Schrott
Weitere Termine sind auf der Website der Wiener Staatsoper abrufbar: www.wiener-staatsoper.at
„A Gift from Vienna“ – Public Viewing-Event in Moskau, Zaryadye-Park
Donnerstag, 23. Mai bis Samstag, 25. Mai 2019
In Kooperation mit dem Wien Tourismus werden im Moskauer Zaryadye-Park vier Staatsopernvorstellungen vor imposanter Kulisse unter freiem Himmel gezeigt: die Videowall umrahmt ein Nachbau der Fassade der Wiener Staatsoper.
Das Programm (Angabe in Moskauer Zeit):
Schwanensee (Rudolf Nurejew – Peter I. Tschaikowski)
Donnerstag, 23. Mai 2019, 19.00 Uhr | Vorführung der Ballettproduktion (2014)
Andrea Chénier (Umberto Giordano)
Freitag, 24. Mai 2019, 20.00 Uhr | Oper LIVE
Der Nussknacker (Rudolf Nurejew – Peter I. Tschaikowski)
Samstag, 25. Mai 2019, 14.00 Uhr | Vorführung der Ballettproduktion (2012)
Die Frau ohne Schatten (Richard Strauss)
Samstag, 25. Mai 2019, 18.30 Uhr | Opern-Premiere LIVE
Ein virtueller Gang durch das Opernhaus wird für die Besucherinnen und Besucher in Moskau durch das 360° Virtual Reality-Video der Wiener Staatsoper via VR-Brille zu erleben sein.
Die Publikation, die auf den Ergebnissen des großen Symposiums aus September 2018 aufbaut, bietet eine umfassende Gesamtdarstellung der Entwicklung des Musiktheaters in Wien, geschrieben von führenden Kulturwissenschaftlern.
Doppelband: Geschichte der Oper in Wien
Bebilderter Doppelband zum Symposium „150 Jahre Opernhaus am Ring“, September 2018
Molden Verlag, 864 Seiten, EUR 99,- (erhältlich in allen Buchhandlungen, im e-shop der Wiener Staatsoper, im Arcadia Opera Shop und unter www.styriabooks.at)
17. bis 19. September 2018
Gustav Mahler-Saal
Freier Eintritt, Zählkarten (ab 1. 8. an allen Kassen)
Um die Geschichte des Hauses am Ring und seine Aufführungsgeschichte richtig lesen zu können, bedarf es einer Verortung des Musiktheaters in Wien, Österreich, Europa. Beginnend bei der Barockoper befragt unter der Leitung von Oliver Rathkolb ein hochkarätig besetztes Symposium im September die wechselnden Situationen, Ausdrucksformen und Umstände des (Wiener) Musiktheaters: Wer waren die Rezipienten, wie waren die politischen Zustände, was durfte gespielt werden – und was nicht? Wie sah die Spielplanpolitik der einzelnen Direktoren aus – und wie die wirtschaftliche Lage des Hauses?
In zahlreichen Einzelvorträgen wird beim dreitägigen Symposium eine genaue Bestandsaufnahme der Situation der Wiener Oper und ihres Umfelds vorgenommen – und weit über die Grenzen geschaut.
Im Mai 2019 ist ein zweiter Symposiums-Block geplant. Die Ergebnisse der September-Tagung sowie zusätzliche Beiträge werden in einem bebilderten Doppelband publiziert.
Folder mit dem gesamten Programm des Symposiums
Themen des Symposiums:
- Herbert Seifert: Von den Anfängen der Oper bis Josef I.
- Claudia Michels: Oper am Hof Karls VI.
- Andrea Sommer-Mathis: Von der höfischen zur öffentlichen Oper
- Die Anfänge des Kärntnertortheaters als Opernbühne in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts
- Michele Calella: Das Ende der Opera seria und Opera buffa, Opéra comique und Singspiel bis 1815
- Otto Biba: Vorstadttheater, Adels- und Klostertheater
- Clemens Höslinger: Oper 1816 bis 1869
- Alfred Noe: Italienische Librettistik
- Herbert Zeman: Entwicklung des deutschsprachigen Librettos und dessen Darbietung in den Opern von Mozart bis Wagner
- Irene Brandenburg: Ballett von den Anfängen bis 1791
- Gunhild Oberzaucher-Schüller: Ballett von 1791 bis 1869
- Rudi Risatti: Bühnenbild
- Otto Biba / Herbert Seifert: Orchester
- Clemens Höslinger: Die Direktionen Jauner, Jahn, Weingartner, Gregor
- Christian Glanz: Die Direktionen Mahler und Strauss-Schalk im politischen Kontext
- Clemens Hellsberg: Franz Dingelstedt, das Hofopernorchester und die Philharmonischen Konzerte
- Oliver Rathkolb: Die Wiener Oper unter dem Hakenkreuz
- Andreas Láng / Oliver Láng: Staatsoperndirektionen seit 1945
- Peter Dusek: Sängerinnen und Sänger der Wiener Staatsoper nach 1945 und „das“ Orchester
- Fritz Trümpi: Der „Wiederaufbau“ der Staatsoper aus Sicht des Exils (1945 bis 1955)
- Michael Kraus: Die Wiener Staatsoper und die musikalische Moderne nach 1945
- Oswald Panagl: Die Wiener Staatsoper und die Salzburger Festspiele
- Richard Kurdiovsky: Die k. k. Hofoper von Sicardsburg und van der Nüll
- Anna Stuhlpfarrer: Der Wiederaufbau der Wiener Staatsoper durch Erich Boltenstern
- Susana Zapke: Die Wiener Staatsoper als urbaner Erinnerungsort und als Repräsentationsort seit 1945
- Oliver Rathkolb: Die Wiener Staatsoper als internationale und globale Ikone Österreichs
- Stefan Schmidl: Die Wiener Staatsoper und ihre medialen Inszenierungen
- Isolde Schmid-Reiter: Musiktheater für Kinder als Gegenwartskunst
ab Freitag, 10. Mai 2019, in österreichischen Kinos
Die neue Kino-Dokumentation „Backstage Wiener Staatsoper“ (Prisma Film 2019) feierte am 28. April 2019 Premiere in der Wiener Staatsoper. Regisseur Stephanus Domanig führt mit seinem Film hinter die Kulissen, zeigt die Menschen und ihre vielfältige tägliche Präzisions- und Teamarbeit genauso wie internationale Opernstars bei Proben und gibt somit einzigartige Einblicke. Momente, wie sie das Publikum in der Oper ansonsten nicht zu sehen bekommt, werden erlebbar.
Das Jubiläum im ORF
Ein umfangreicher Programmreigen in ORF 2, ORF III, 3sat und Ö1 setzt den bereits mit dem Neujahrskonzert-Ballett und -„Pausenfilm“ eröffneten Jahresschwerpunkt zum Jubiläum des Opernhauses am Ring fort.
Die TV-Höhepunkte sind ein „kulturMontag“ live aus der Staatsoper am 20. Mai (22.30 Uhr, ORF 2), „Die lange Nacht der Wiener Staatsoper“ von 24. auf 25. Mai (ab 23.20 Uhr, ORF 2) und die am 26. Mai u. a. von einem „Kultur Heute Spezial“ eingeleitete Übertragung des fulminanten Jubiläumskonzerts live vom Herbert von Karajan-Platz (20.30 Uhr, ORF III). Darüber hinaus präsentiert das Fernsehen u. a. mehrere Dokumentationen, im Juni mit Lucia di Lammermoor (in 3sat) sowie mit Falstaff, Idomeneo, Tosca und Peer Gynt (in ORF III) vier Opernproduktionen und ein Ballett des aktuellen Spielplans, außerdem die von Barbara Rett geführten „Kulissengespräche“. Weiters gibt es bereits am 19. Mai in ORF III zum Wiedersehen das Festkonzert zum 50. Jahrestag der Staatsopern-Wiedereröffnung 2005 sowie am 26. Mai eine „matinee“ am Sonntag (9.05 Uhr, ORF 2) ganz im Zeichen des Jubiläums.
Ö1 präsentiert am Jubiläumstag der Wiener Staatsoper, am 25. Mai, einen ganzen Ö1-Operntag unter dem Motto „150 Jahre Wiener Opernhaus am Ring“. Der Musikgattung Oper und ihren Facetten widmen sich neben den Musiksendungen etwa auch die „Hörbilder“ und das „Ö1 Hörspiel“. Zu den Höhepunkten zählt ein „Ö1 Klassik-Treffpunkt“ live aus der Wiener Staatsoper. Den Abschluss bildet die „Ö1 Jazznacht“ zum Thema „Jazz in der Oper – Oper im Jazz“.
Neben umfangreicher Berichterstattung in TV und Radio erinnern auch ORF.at und der ORF TELETEXT im Rahmen der aktuellen Kulturberichterstattung an Geschichte und kulturelle Höhepunkte aus 150 Jahren Wiener Staatsoper und informieren aktuell über Festakte und Feierlichkeiten. Die ORF-TVthek bringt Sendungen des ORF-Fernsehens rund um das Jubiläum, für die entsprechende Lizenzrechte vorhanden sind, als Live-Stream und Video-on-Demand im Rahmen eines eigens eingerichteten Themenschwerpunkts.
Die TV-Programme im chronologischen Überblick
Sonntag, 19. Mai, 20.15 Uhr, ORF III
Festkonzert 2005 – 50 Jahre Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper
„Erlebnis Bühne mit Barbara Rett“ zeigt zur Einstimmung auf die 150-Jahr-Feierlichkeiten das hochkarätig besetzte Festkonzert aus der Wiener Staatsoper zum 50. Jahrestag der Wiederaufnahme des Opernbetriebs am 5. November 2005. Klassikstars wie Plácido Domingo, Edita Gruberová, Thomas Hampson und Angelika Kirchschlager musizierten an der Seite der Wiener Philharmoniker. Franz Welser-Möst, Zubin Mehta, Seiji Ozawa, Christian Thielemann und Daniele Gatti dirigierten Ausschnitte aus den ersten sechs Premieren des Jahres 1955.
Montag, 20. Mai, 22.30 Uhr, ORF 2
kulturMontag – live aus der Wiener Staatsoper
Dem 150-Jahr-Jubiläum widmet der „kulturMontag“ eine monothematische Sondersendung mit Publikum live aus dem Schwind-Foyer des Hauses am Ring. Die von Martin Traxl moderierte Spezialausgabe blickt u. a. auf die bewegte Geschichte der Wiener Staatsoper und ihren Weg zu einem der weltweit bedeutendsten Kulturbetriebe. Thema ist auch die Jubiläumsproduktion Die Frau ohne Schatten unter der Leitung von Christian Thielemann, die am 150. Jahrestag der Eröffnung des Wiener Opernhauses, am 25. Mai, ihre Premiere feiert. Außerdem befasst sich das Kulturmagazin u. a. mit der Leidenschaft für das Genre Oper, die sich von der Musik auf Ausführende und Publikum gleichermaßen überträgt und lädt hochkarätige Gäste zu einer spannenden Diskussion über Vergangenheit und Zukunft des Opernhauses.
Montag, 20. Mai, bis Freitag, 24. Mai, 19.45 Uhr, ORF III
Kultur Heute Spezial: Aus der Wiener Staatsoper
„Kultur Heute“ meldet sich werktäglich mit einer Spezialsendung direkt aus dem Haus am Ring, bittet prominente Persönlichkeiten und Opernstars zum Gespräch und stimmt auf das bevorstehende Jubiläumskonzert ein.
Freitag, 24. Mai, 23.20 Uhr, ORF 2 (bis Samstag, 25. Mai, 6.00 Uhr)
Die lange Nacht der Wiener Staatsoper
Zum 150-Jahr-Jubiläum der Wiener Staatsoper zeigt der ORF Sternstunden dieser facettenreichen Institution, erinnert an Sängergrößen, Publikumslieblinge, Dirigenten, Regisseure. Zu sehen sind Ausschnitte aus legendären Inszenierungen, Matineen und Interviews und natürlich kommt auch der einzigartige Marcel Prawy zu Wort. Durch die Nacht führt Christoph Wagner-Trenkwitz, der neben der Geschichte der Wiener Staatsoper so manche Anekdoten zu erzählen weiß.
Die Einzelsendungen:
23.20 Uhr: Prawissimo: Zu Beginn der langen Nacht kommen der legendäre Marcel Prawy und einige der zahlreichen Gäste seiner Opernführer-Matineen zu Wort.
23.40 Uhr: Sternstunden I: Unvergessene Höhepunkte, Teil eins: Mit Ausschnitten aus Don Giovanni, Der Rosenkavalier, Figaro, Parsifal, Capriccio, Billy Budd, Roberto Devereux, Eugen Onegin, Jérusalem, La Juive, La Fanciulla del West und Anna Bolena.
0.15 Uhr: Ihr Auftritt, bitte! Der einzigartige Heinz Fischer-Karwin in Interviews vor und in der Wiener Staatsoper.
0.35 Uhr: Sternstunden II: Unvergessene Höhepunkte, Teil zwei: Mit Ausschnitten aus dem Festkonzert anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper, sowie Die Regimentstochter, Die Fledermaus, Il barbiere di Siviglia, Il Viaggio a Reims, Aida, Turandot und Carmen.
1.10 Uhr: L’elisir d’amore: In Otto Schenks Inszenierung von Gaetano Donizettis Opernklassiker brillierten 2005 Anna Netrebko und Rolando Villazón.
3.20 Uhr: Das Ballett: Unter den Ballett-Highlights sind Ausschnitte aus Josef Hassreiters Welterfolg Die Puppenfee, Adolphe Adams Giselle, John Crankos Romeo und Julia und natürlich Rudolf Nurejews Schwanensee.
4.05 Uhr: Lieben Sie Klassik: In der 50. Folge der beliebten Klassikreihe führte Karl Löbl sein Publikum hinter die Kulissen einer Tosca-Aufführung.
4.40 Uhr: Kinderoper: Ein Wiedersehen mit einigen der beliebten Kinderopern wie Pünktchen und Anton und der Omama im Apfelbaum.
4.55 Uhr: Die Kinderzauberflöte: Jedes Jahr nach dem Opernball füllt sich die Wiener Staatsoper mit Tausenden Schulkindern, die Mozarts Zauberflöte hautnah entdecken können.
Sonntag, 26. Mai, 9.05 Uhr, ORF 2
matinee: Wunderwelt Staatsoper
Zum 150-Jahr-Jubiläum der Wiener Staatsoper entstand unter der Regie von Felix Breisach eine neue Dokumentation, bei der mit Roland Villazón ein gleichsam beliebter wie berühmter Tenor durch das Haus am Ring und seine wechselvolle Geschichte führt. Er begegnet dabei vielen Kolleginnen und Kollegen – Sängern, Orchestermitgliedern, Direktoren und Bühnenarbeitern –, die zum Geburtstag des ehrwürdigen Hauses originelle wie berührende Geschichten zum Besten geben. Während ein Architektenteam die Baupläne der Oper auseinandernimmt, erweist sich Konrad Paul Liessmann einmal mehr als musikalischer Opernkenner mit philosophischem Hintergrund. Worum es in der Oper wirklich geht, entscheidet aber letztlich ein vergnüglicher Sängerwettstreit mit den schönsten Arien.
Sonntag, 26. Mai, 10.00 Uhr, ORF 2
matinee: Christian Thielemann – Mein Strauss
In der Dokumentation von Andreas Morell spricht der Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann, der die Festpremiere von Die Frau ohne Schatten an der Staatsoper dirigiert, über die musikalischen Grenzgänge seines Lieblingskomponisten. Richard Strauss, von dem Thielemann sagt, „er ist der einzige Komponist, den ich gerne kennengelernt hätte“, war seiner Zeit in mancher Weise voraus. Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts, dessen Werk kontrovers diskutiert wird. Thielemann wirft einen Blick auf Strauss’ Meisterschaft und erklärt, was ihn an dem Künstler so fasziniert.
Sonntag, 26. Mai, 17.00 Uhr, ORF III
Lebensraum Wiener Staatsoper
Zu den Wahrzeichen, die die Wienerinnen und Wiener am meisten lieben, zählt die Wiener Staatsoper. Ihre Zerstörung im April 1945 ist ebenso wie ihre Wiedereröffnung im November 1955 eine der großen emotionalen Zäsuren in der Geschichte dieser Stadt. In der Musikmetropole Wien nimmt die Wiener Staatsoper nach wie vor eine zentrale Stellung ein. Auch wer sich hier nie eine Karte kauft, weiß meistens, wann „die Netrebko“ oder andere Stars singen. Mehr als in jeder anderen Stadt leben die Menschen hier mit ihrer Oper mit. Eine Dokumentation von Stefan Regenfelder.
Sonntag, 26. Mai, 17.50 Uhr, ORF III
Unsere Wiener Staatsoper
Eines der großen österreichischen Nationalsymbole, die Wiener Staatsoper, lag vor 74 Jahren im Zuge des Zweiten Weltkriegs in Trümmern und musste mühevoll wiederaufgebaut werden. Im Film von Otto Schwarz kommen jene Zeitzeugen zu Wort, die den Neuanfang miterlebt haben: Künstler wie Waldemar Kmentt, der bei der Wiedereröffnung 1955 im Fidelio den ersten Ton im neuen Haus gesungen hat, Sena Jurinac, die sich zum Zeitpunkt des Bombentreffers im Keller der Staatsoper befunden hat, aber auch Elisabeth Schwarzkopf, Christa Ludwig und Karl Löbl. Die Dokumentation räumt mit dem Gerücht auf, wonach die Oper Opfer einer Verwechslung mit dem Westbahnhof gewesen sein soll. Außerdem erzählt der Film, dass es nach dem Krieg heftige Tendenzen gegeben hat, die Opernruine abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen.
Sonntag, 26. Mai, 18.45 Uhr, ORF III
Wunderwelt Staatsoper (Dakapo von ORF 2)
Sonntag, 26. Mai, 19.45 Uhr, ORF III
Kultur Heute Spezial – 150 Jahre Wiener Staatsoper
Diese Spezialausgabe von „Kultur Heute“ kommt live vom Herbert von Karajan-Platz, wo wenig später das spektakuläre Jubiläumskonzert der Wiener Staatsoper mit zahlreichen hochkarätigen Stars stattfindet.
Sonntag, 26. Mai, 20.15 Uhr, ORF III
Gedanken zur Staatsoper
Anlässlich des 150-Jahr-Jubläums des Wiener Opernhauses kommen die Spitzen der Kunst und Politik zu Wort: Sie erinnern sich an persönliche Highlights im berühmten Haus am Ring und würdigen die Staatsoper in ihrer historischen wie aktuellen Bedeutung.
Sonntag, 26. Mai, 20.30 Uhr, ORF III
150 Jahre Wiener Staatsoper: Das Jubiläumskonzert – live
ORF III überträgt das Open-Air-Festkonzert im „Erlebnis Bühne LIVE“ vom Herbert von Karajan-Platz. Als Mitwirkende sind herausragende Größen der Opernwelt dabei (siehe S. 5). Moderiert wird das Festkonzert von Barbara Rett.
Samstag, 1. Juni, 20.15 Uhr, 3sat
Lucia di Lammermoor
3sat zeigt die aktuelle Staatsoperninszenierung von Gaetano Donizettis Belcanto-Meisterwerk Lucia di Lammermoor mit Olga Peretyatko in der Titelrolle, die damit ihr Rollendebüt am Haus am Ring gab. Für Startenor Juan Diego Flórez ist der Part des leidenschaftlichen Edgardo ebenfalls ein Rollendebüt am Wiener Opernhaus. Seinen Widersacher Enrico verkörpert Bariton George Petean. Die musikalische Leitung hatte Evelino Pidò, für Regie und Kostümbild zeichnet Laurent Pelly verantwortlich.
Samstag, 1. Juni, 22.45 Uhr, 3sat
Roter Samt und Bühnenstaub – Die Wiener Staatsoper
Die Wiener Staatsoper ist einzigartig: Kein anderes Opernhaus auf der Welt hat so viele Stücke im Repertoire, kaum eines leistet sich noch ein so großes Ensemble wie das Haus am Ring. Das 150-Jahr-Jubiläum ist ein würdiger Anlass, hinter die Kulissen der Institution zu schauen und jene zu Wort kommen zu lassen, die das kreative Kraftwerk tagtäglich mit Leben erfüllen – vor und hinter der Bühne. Eine Dokumentation von Florian Gebauer.
Sonntag, 2. Juni, 20.00 Uhr, ORF III
Kulissengespräch – Einführung zu Falstaff
Barbara Rett trifft das Ensemble der gefeierten Falstaff-Inszenierung in der Wiener Staatsoper auf der Probebühne und spricht mit Carlos Álvarez, Michael Laurenz und Dirigent James Conlon über ihren persönlichen Zugang zur Titelfigur Falstaff und Giuseppe Verdis Alterswerk. Gespickt werden die Aufnahmen von heute mit Ausschnitten des großartigen Marcel Prawy, der in gewohnt charmanter und präziser Art den Kern der Oper wiedergibt.
Sonntag, 2. Juni, 20.15 Uhr, ORF III
Falstaff
Unter der musikalischen Leitung von James Conlon gibt Carlos Álvarez seine Interpretation des mit allen Wassern gewaschenen Trunkenbolds und Zechprellers Falstaff und führt gemeinsam mit Hila Fahima, Simon Keenlyside und Michael Laurenz durch die amüsante Oper, die Giuseppe Verdis letztes Bühnenwerk werden sollte.
Sonntag, 9. Juni, 21.50 Uhr, ORF III
Peer Gynt
Ein Handlungsballett – Theater ohne Worte. So beschreibt Choreograf Edward Clug seine Inszenierung des norwegischen Klassikers Peer Gynt. Es zählt zu den am häufigsten aufgeführten Werken des norwegischen Komponisten Edvard Grieg. In der Interpretation des rumänischen Choreografen vereinen sich modernes Tanzrepertoire und klassische Klänge aus unterschiedlichen Grieg-Werken zu einem Tanztheater, das Kritik und Publikum gleichermaßen fasziniert. Es tanzen u. a. Denys Cherevychko, Nina Poláková, Eno Peci und Zsolt Török unter der musikalischen Leitung von Simon Hewett.
Sonntag, 16. Juni, 20.00 Uhr, ORF III
Kulissengespräch – Einführung zu Idomeneo
Barbara Rett spricht hinter den Kulissen der Wiener Staatsoper mit den Sängern Bernard Richter, Irina Lungu und Valentina Naforniță über ihre Vorbereitungen und Interpretationen von Mozarts Idomeneo. Auch diese Ausgabe der „Kulissengespräche“ ist gespickt mit Ausschnitten aus Marcel Prawys legendären Kritiken, die präzise den Kern der Oper wiedergeben.
Sonntag, 16. Juni, 20.15 Uhr, ORF III
Idomeneo
Bernard Richter überzeugt als Idomeneo an der Seite von Rachel Frenkel, Irina Lungu und Valentina Naforniță. Sie alle unterstreichen auf der von Mia Stensgaard entworfenen Bühne unter der musikalischen Leitung von Tomáš Netopil die emotionalen Tiefen und Untiefen, die Mozart geschickt musikalisch inszeniert hat..
Sonntag, 30. Juni, 20.00 Uhr, ORF III
Kulissengespräch – Einführung zu Tosca
Barbara Rett schaut hinter die Kulissen zu den Proben von Tosca in der Wiener Staatsoper und spricht mit Nina Stemme, Piotr Beczala und Carlos Álvarez über das wohl bekannteste Bühnenwerk Giacomo Puccinis und ihre Rollen darin.
Sonntag, 30. Juni, 20.15 Uhr, ORF III
Tosca
Startenor Piotr Beczala feierte Anfang des Jahres sein umjubeltes Rollendebüt als Cavaradossi in Puccinis Meisterwerk Tosca an der Wiener Staatsoper. ORF III zeigt die neue Partie des Publikumslieblings aus dem Haus am Ring. In der Titelrolle brilliert die schwedische Sopranistin Nina Stemme, Carlos Álvarez gestaltet den Scarpia.
Der „Ö1 Operntag“ am 25. Mai
Zur Einstimmung auf den „Ö1 Operntag“ erzählt Historiker Oliver Rathkolb die Geschichte der Wiener Staatsoper – in „Betrifft: Geschichte“ von Montag, dem 20., bis Freitag, den 24. Mai, jeweils um 17.55 Uhr in Ö1. Der „Ö1 Operntag“ am Samstag, dem 25. Mai, beginnt in „Guten Morgen Österreich“ (6.05 Uhr) und geht weiter im „Pasticcio“ (8.15 Uhr). Ein akustisches Musikdrama in zwei Akten bringen dann die „Hörbilder“ ab 9.05 Uhr: „Der Prawy. Große Oper für einen Kenner“. Anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Opernhaus am Ring“ erinnern sich Freunde, Wegbegleiter, Kollegen und Beziehungspartner an den 2003 verstorbenen „Opernführer der Nation“.
Der „Ö1 Klassik-Treffpunkt“ (10.05 Uhr) wird live aus der Wiener Staatsoper übertragen. Sängerinnen und Sänger, Dirigentinnen und Dirigenten, Mitglieder des Staatsballetts, Regisseurinnen und Regisseure, OrchestermusikerInnen und auch Direktoren des Hauses am Ring – viele von ihnen waren seit 1995 zu Gast im „Ö1 Klassik-Treffpunkt“. Am Jubiläumstag ist es umgekehrt: Der „Klassik-Treffpunkt“ mit Gestalter Albert Hosp ist Teil der festlichen Matinee in der Wiener Staatsoper (Details siehe S. 3).
Ab 13.00 Uhr ist „Le week-end“ unterwegs mit Claudio Monteverdi in der Ägäis sowie mit Robert Ashley im amerikanischen Midwest und im „Ö1 Hörspiel“ (14.00 Uhr) steht „Prima La Donna“ von Thomas Voigt auf dem Programm. Regie bei dieser WDR-Produktion aus dem Jahr 2010 führte Thomas Wolfertz. Was macht eine echte Operndiva aus, wodurch wird sie zur Legende? Vier Primadonnen der 1950er und 1960er Jahre geben Antwort, in Wort und Ton: Martha Mödl, Ljuba Welitsch, Elisabeth Schwarzkopf und Leonie Rysanek.
Instrumentale Einleitungen und mitreißende Zwischenmusiken sind ab 15.05 Uhr zu hören. „Apropos Klassik“ lädt zu einer „Einleitungs-Reise“ durch die Musikgeschichte: von Gluck über Mozart zu Verdi und Liszt, von Beethoven über Wagner zu Bizet und Strauss. So leidenschaftlich ist Oper, ohne auch nur einen einzigen gesungenen Ton.
„150 Jahre Opernhaus am Ring“ präsentiert ab 17.05 Uhr Buch- und CD-Neuerscheinungen anlässlich des Jubiläums. Ab 17.30 Uhr überträgt Ö1 live aus der Wiener Staatsoper die Premiere von Richard Strauss’ Die Frau ohne Schatten. Christian Thielemann dirigiert das Orchester der Wiener Staatsoper, es singen Stephen Gould (Der Kaiser), Camilla Nylund (Die Kaiserin), Evelyn Herlitzius (Die Amme), Sebastian Holecek (Geisterbote), Wolfgang Koch (Barak), Nina Stemme (Färbersfrau) u. a.
Den Abschluss des „Ö1 Operntags“ macht die „Ö1 Jazznacht“. Über „Jazz in der Oper – Oper im Jazz“ spricht der „Jazzfest Wien“-Gründer Fritz Thom, der 1991 erstmals Jazz in der Staatsoper präsentierte.
Alle Sendungen im Detail sind abrufbar unter https://oe1.ORF.at/operntag.
Das Jubiläum auf Radio Klassik Stephansdom
Im Monat Mai widmet radio klassik Stephansdom das Programm dem Jubiläum der Wiener Staatsoper – alle Opernausstrahlungen sind Aufführungen des Hauses am Ring.
Das Programm:
Eugen Onegin (Peter I. Tschaikowski) | 1988
Donnerstag, 2. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Seiji Ozawa
Mirella Freni (Tatjana), Wolfgang Brendel (Eugen Onegin), Peter Dvorsky (Lenski),
Nicolai Ghiaurov (Gremin)
Madama Butterfly (Giacomo Puccini) | 1974
Samstag, 4. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Herbert von Karajan
Mirella Freni (Cio-Cio-San), Luciano Pavarotti (Pinkerton), Robert Kerns (Sharpless),
Christa Ludwig (Suzuki)
Das Rheingold (Richard Wagner) | 2011
Dienstag, 7. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Christian Thielemann
Albert Dohmen (Wotan), Adrian Eröd (Loge), Tomasz Konieczny (Alberich),
Wolfgang Schmidt (Mime), Janina Baechle (Fricka)
Le nozze di Figaro (Wolfgang Amadeus Mozart) | 1977
Donnerstag, 9. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Herbert von Karajan
Tom Krause (Conte d’Almaviva), Anna Tomowa-Sintow (Contessa d’Almaviva),
Ileana Cotrubas (Susanna), José van Dam (Figaro), Frederica von Stade (Cherubino)
Die Walküre (Richard Wagner) | 2011
Samstag, 11. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Christian Thielemann
Christopher Ventris (Siegmund), Eric Halfvarson (Hunding), Albert Dohmen (Wotan),
Waltraud Meier (Sieglinde), Katarina Dalayman (Brünnhilde), Janina Baechle (Fricka)
Il trovatore (Giuseppe Verdi) | 1978
Dienstag, 14. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Herbert von Karajan
Raina Kabaiwanska (Leonora), Piero Cappuccilli (Conte di Luna),
Plácido Domingo (Manrico), Fiorenza Cossotto (Azucena)
Fidelio (Ludwig van Beethoven) | 1957
Donnerstag, 16. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Herbert von Karajan
Paul Schöffler (Don Pizarro), Giuseppe Zampieri (Florestan), Christel Goltz (Leonore),
Sena Jurinac (Marzelline), Otto Edelmann (Rocco), Waldemar Kmentt (Jaquino)
Siegfried (Richard Wagner) | 2011
Samstag, 18. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Christian Thielemann
Stephen Gould (Siegfried), Wolfgang Schmidt (Mime), Albert Dohmen (Wanderer),
Tomasz Konieczny (Alberich), Linda Watson (Brünnhilde)
Andrea Chénier (Umberto Giordano) | 1960
Dienstag, 21. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Lovro von Matacic
Franco Corelli (Andrea Chénier), Renata Tebaldi (Maddalena di Coigny), Ettore Bastianini (Carlo Gérard)
Der Freischütz (Carl Maria von Weber) | 1972
Donnerstag, 23. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Karl Böhm
Eberhard Waechter (Ottokar), Gundula Janowitz (Agathe), Renate Holm (Ännchen),
Karl Ridderbusch (Kaspar), James King (Max)
Götterdämmerung (Richard Wagner) | 2011
Samstag, 25. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Christian Thielemann
Stephen Gould (Siegfried), Markus Eiche (Gunther), Eric Halvarson/Attila Jun (Hagen),
Tomasz Konieczny (Alberich), Linda Watson (Brünnhilde)
Così fan tutte (Wolfgang Amadeus Mozart) | 1968
Dienstag, 28. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Josef Krips
Gundula Janowitz (Fiordiligi), Christa Ludwig (Dorabella), Walter Berry (Guglielmo),
Adolf Dallapozza (Ferrando), Olivera Miljakovic (Despina), Eberhard Waechter (Don Alfonso)
Don Carlo (Giuseppe Verdi) | 1970
Donnerstag, 30. Mai 2019, 20.00 Uhr
Dirigent: Horst Stein
Nicolai Ghiaurov (Filippo II), Franco Corelli (Don Carlo), Eberhard Waechter (Rodrigo),
Gundula Janowitz (Elisabetta), Shirley Verrett (Eboli)
Außerdem:
Per Opera ad Astra – Die Welt der Oper mit Richard Schmitz: Strauss’ Frau ohne Schatten
Samstag, 11. Mai 2019, 14.00 Uhr
Benefizpostkartenset mit Jubiläumsrätsel: „Oper von A-Z“
Tenor und Staatsopern-Ensemblemitglied KS Benedikt Kobel hat für den Wiener Opernball ein Postkartenset mit Opernmotiven als Benefizspende gestaltet, das aufgeteilt auf drei Jahre ein Opern-Alphabet abbildet. Das dritte und letzte Set umfasst 2019 die Buchstaben R bis Z. Opernfreunde und solche, die es werden wollen, können raten, welches Stück dargestellt wird, die Auflösung gibt es jeweils auf der Rückseite. Die Opern X und Y können in einem Jubiläumsrätsel anlässlich „150 Jahre Opernhaus am Ring“ erraten und auf einer eigens gestalteten Karte samt Geburtstagsgruß an die Wiener Staatsoper zurückgeschickt werden – unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort wird eine Originalzeichnung von KS Benedikt Kobel verlost.
Die Benefizpostkarten sind im Arcadia Opera Shop, beim Publikumsdienst in der Wiener Staatsoper und bei der Information in der Kassenhalle der Bundestheater (Operngasse 2, 1010 Wien) gegen eine Mindestspende von € 10,- (1 Postkartenset) bzw. € 15,- (2 Postkartensets) und € 20,- (3 Postkartensets) erhältlich. Der Druck wird dankenswerterweise von der Druckerei Walla ermöglicht und finanziert. Der Erlös kommt zu 100% der Caritas Gruft und Superar zugute.
360° Virtual Reality-Video über die Wiener Staatsoper: Beyond the Scenes
Die Wiener Staatsoper aus nächster Nähe und allen Blickwinkeln zu erleben, dazu bietet sich freilich ein Besuch im Opernhaus am Ring an. Allerdings verspricht nun auch ein Virtual Reality-Video einen spannenden virtuellen Rundgang durch die Wiener Staatsoper. Der Solotänzer des Wiener Staatsballetts und Choreograph Eno Peci führt an die schönsten Plätze des Hauses bis hinauf aufs Dach. Der Betrachter nimmt am bühnengroßen Hubpodium Fahrt auf und begegnet allerorts Musik, u. a. mit Sopranistin Valentina Naforniţă. Zu erleben ist das bildreiche 360° VR-Video des Wiener Kreativ-Studios Junge Römer mittels einer Virtual Reality-Brille oder via Smartphone: www.youtube.com/watch?v=Uj4uqlnBv2E (für das volle 360-Grad-Erlebnis in der YouTube-App öffnen)
Das Video wird auch in der Jubiläumswoche bei den Bundesländer-Übertragungen in den Landeshauptstädten zu erleben sein.
FRANZ VON DINGELSTEDT
Mit Don Giovanni – auf Deutsch gesungen und Don Juan genannt – begann die künstlerische Geschichte des Opernhauses am Ring. Der erste Direktor des neuen Hauses war gleichzeitig der letzte Direktor des alten Hauses, des unbequemen, aber geschichtsträchtigen Kärntnertortheaters, das nur wenige Schritte vom Neubau entfernt stand. Dingelstedt, in Deutschland geboren, verfasste zur Eröffnung einen Festprolog, den Charlotte Wolter sprach: dass sie eine deutsche, schwarzrot-gelbe Fahne schwenken sollte, war der Zensur naheliegender Weise zu viel. Also wurde der rote Streifen kurzerhand herausgeschnitten, sodass eine schwarz-gelbe, habsburgische Fahne übrigblieb. Dingelstedt blieb nicht lange Operndirektor: bereits 1870 wechselte er als Direktor ans Burgtheater.
JOHANN VON HERBECK
Herbeck, in Wien ein überaus beliebter Dirigent und erfolgloser Komponist, war ein vielbeschäftigter Musiker, er leitete u.a. den Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde, war 1. Hofkapellmeister: Ein „Dirigentengenie“ nannte ihn der Kritikerpapst Eduard Hanslick. Herbecks Liebe galt Bruckner und Wagner, in die Musikgeschichte ist er als Entdecker des Autographen von Schuberts Unvollendeter eingegangen. Weniger Glück war ihm als Direktor der Hofoper beschieden: eine unerklärliche Angst vor der Bürokratie hemmte sein Wirken. Die Bilanz seiner Direktionszeit kann sich dennoch sehen lassen: Imposante Produktionen wie Aida, Rienzi oder Oberon standen am Spielplan – wie auch die Uraufführung von Goldmarks Die Königin von Saba, die für Furore sorgte. Letztlich scheiterte die „Künstlernatur“ Herbeck am Geld: der Börsenkrach von 1873 hatte finanzielle Herausforderungen gebracht, die der Direktor nicht zu bewältigen verstand.
FRANZ VON JAUNER
Der nächste Direktor, Franz Jauner, hatte den Theaterberuf „von der Pike“ auf gelernt. Als Schauspieler und Regisseur war er seit seiner Jugend ebenso zu erleben wie später als höchst erfolgreicher Direktor des Wiener Carl-Theaters. Im Mai 1875 trat er als Hofopern-Direktor an, im Juni konnte er bereits eine Sensation anbieten: Verdi leitete sein Requiem und seine Aida. Noch bedeutsamer war, dass es ihm gelang, Wagner, der dem Haus aufgrund eines Tantiemenstreits grollte, zu befrieden. Wagner kam, inszenierte 1875 Lohengrin und Tannhäuser und dirigierte 1876 Lohengrin. Jauner sicherte sich auch die Rechte an Tristan und Isolde (ein Werk, das er nie spielte) und jene am Ring des Nibelungen: Dass der Ring in Wien gespielt werden durfte, hatte allerdings nicht nur mit Geld, sondern auch mit Wagners Wünschen an die Hofoper zu tun: Der Komponist wollte Sänger aus Wien für die Bayreuther Festspiele, im Gegenzug forderte Jauner Aufführungsrechte für Wien. Ein weiterer Clou Jauners war die Wiener Erstaufführung der Carmen, die von Wien aus ihren internationalen Triumphzug antrat und der erste Ball – Hofopern- Soirée genannt – im Haus am Ring.
WILHELM JAHN
Nach einem kurzen Intermezzo wurde Wilhelm Jahn neuer Direktor. Unter seiner langen Leitung – sie dauerte 17 Jahre und ist somit die zweitlängste in der Geschichte des Hauses – herrschten ruhigere Zeiten im Haus am Ring vor. Das Ballett erhielt eine größere Bedeutung und brachte Außergewöhnliches, wie die noch heute gespielte Puppenfee oder das beeindruckende Excelsior hervor, der erste fast komplette Wagner-Zyklus ging über die Bühne. 1880 spielte das Haus am Ring einen Mozart-Zyklus (mit sieben Mozart-Opern), es gab unter Jahn die Hofopern-Erstaufführungen von Otello, Cavalleria rusticana, Pagliacci, Manon, Hänsel und Gretel, Fledermaus und Die verkaufte Braut – sowie schließlich die Uraufführung von Werther. Legendär war auch Jahns Zusammenarbeit mit dem großen Wagner-Dirigenten Hans Richter. In Jahns Amtszeit wurde der elektrische Strom im Haus eingeführt (1887), gekrönte Häupter wie der Schah von Persien oder der russische Zar besuchten Aufführungen. Im letzten Halbjahr seiner Direktion engagierte Jahn einen Gastdirigenten für Wagners Lohengrin, der sein Nachfolger werden sollte: Gustav Mahler.
GUSTAV MAHLER
Am 11. Mai 1897 leitete Mahler seine euphorisch bejubelte Antrittsvorstellung im Haus am Ring – Wagners Lohengrin. Nur wenig später wurde er zum neuen Leiter des Hauses ernannt. Man kann diese Ernennung als eine Zäsur in der Geschichte der Wiener Oper sehen, wie es sie wahrscheinlich nie wieder gegeben hat. Mahler forderte von allen Beteiligten ein neues Theater, ein Theater ohne Berufung auf falsche Traditionen, ein Theater ohne jede Schlamperei und eine fast heilige Begeisterung für die Sache: der kompromisslose Ausdrucksgehalt des jeweils aufgeführten Werkes musste im Mittelpunkt stehen! Das Zentrum sollte eine künstlerische Wahrheit sein, der sich alles andere unterzuordnen hätte. Dementsprechend brachte er eine Reihe von Werken – besonders von Wagner – strichlos heraus (was ihn aber nicht hinderte, in andere Opern musikalisch einzugreifen). In vielen kleinen und großen Reformen, etwa der Tieferlegung des Orchestergrabens, des Verbots der Claque, des Verbots des Einlassens von Zu-Spät-Kommenden, vor allem aber im Hinblick auf eine musikalische und ästhetische Neuausrichtung, formte er einen Vorzeigebetrieb, der noch zu Lebzeiten zur Legende wurde. Sein Mitstreiter war der geniale Bühnenbildner Alfred Roller. Mahler brachte Novitäten (wie Contes d’Hoffmann, Eugen Onegin, Pique Dame, Madama Butterfly, La Bohème, Corregidor, Lakmé), einen neuen Mozart-Stil und eine neue Art der Inszenierung. Sein Wunsch, die Salome zu spielen, wurde von der kaiserlichen Zensur verboten. Doch er hatte in Wien auch Feinde, deren beständige Intrigen ihn schließlich, 1907, nach zehn Jahren härtester Arbeit, zur Demissionierung brachten.
FELIX VON WEINGARTNER
Weingartner, der auch als Komponist wirkte (unter anderem mit einer dreiteiligen Orestie- Opernreihe), war mit dem Hofopernorchester, das sich in seiner Zeit (1908) als Verein der Wiener Philharmoniker konstituierte, auf bestem Fuße und leitete fast zwei Jahrzehnte lang die berühmten Abonnementkonzerte. Als Operndirektor war er weniger erfolgreich, zumal er versuchte, eine Art Anti-Mahler zu werden und viele der Reformen seines Vorgängers rückgängig machte. Dazu kam, dass er ein finanzielles Chaos verursachte. In seiner Direktionszeit wurden u.a. Elektra und Tosca in der Hofoper zum ersten Mal gegeben. Eine bedeutende Reform geht auf ihn zurück: Es war bis dahin üblich, dass der Dirigent in der Oper direkt an der Bühnenrampe bzw. in der Mitte des Grabens stand und mit Blickrichtung Bühne dirigierte. Weingartner änderte die Stellung des Orchesterleiters und rückte ihn an die heutige Position – vor das Orchester. Er kehrte 1935 für etwas mehr als ein Jahr in den Direktionssessel zurück und war 1919-1924 Direktor der Volksoper.
HANS GREGOR
1911 wurde Hans Gregor Direktor des Hauses – man hatte ihn geholt, um resolut für Ordnung zu sorgen und das Haus wirtschaftlich auf Vordermann zu bringen. Gregor, Gründer der Komischen Oper in Berlin, begann als Schauspieler, Regisseur und Theater-Intendant in der deutschen Provinz. Er war ein Theatermacher – und ein Manager, der auf Erfolg und Geld schaute. Er fand an der Hofoper Schlamperei und ein blühendes Freikartenwesen, desolate Verhältnisse und Geldverschwendung – und machte sich, mit wenig Feingefühl, ans Aufräumen. Für die Wiener ein Schock: fühlten sie sich doch von diesem kühlen Manager unverstanden. Seine Bilanz war nicht schlecht: Parsifal, Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Ariadne auf Naxos, Notre Dame, La fanciulla del West, Jenufa, Das Spielwerk und die Prinzessin: Erst- bzw. Uraufführungen aus der Zeit des unbequemen Mannes mit dem unwirschen Tonfall. Darüber hinaus engagierte er Maria Jeritza und Lotte Lehmann ans Haus und schaffte es, die Wiener Oper über die schwierigen Jahre des 1.Weltkrieges zu bringen.
FRANZ SCHALK / RICHARD STRAUSS
Noch während seiner Direktionszeit wurde Gregor des Amtes enthoben. Franz Schalk übernahm interimistisch, ab 1919 leitete er gemeinsam mit Richard Strauss das Haus: Produktive, aber auch schwierige Jahre, da die Zeit der Monarchie zu Ende gegangen war und die prekäre Situation der Weltwirtschaft ihre deutlichen Spuren hinterließ. Es kam wie so oft: die Freundschaft wie auch die Zusammenarbeit zerbrach, Schalk blieb übrig und wurde alleiniger Direktor des Hauses. Strauss forderte höchste künstlerische Qualität unter Ausblendung des finanziellen Rahmens, er setzte sich – außerhalb – der Wiener Staatsoper für Komponisten wie Alban Berg ein, brachte Korngolds Die tote Stadt, Pfitzners Palestrina, Schrekers Die Gezeichneten und Puccinis Manon Lescaut sowie den Trittico zur Staatsopern-Erstaufführung, spielte Schönbergs Gurrelieder und seine eigene Frau ohne Schatten (Uraufführung 1919). Im Ballettbereich zeigte man unter anderem die Josephs Legende und Schlagobers (Uraufführung 1924). Strauss entwarf die Idee eines Opern-Museums, in dem – wie in einer großen Gemäldegalerie – nur die besten und bewährtesten Werke ausgestellt werden sollten. Die Wiener Staatsoper als experimentelles Uraufführungstheater – damit konnte sich Strauss nicht anfreunden.
CLEMENS KRAUSS
Nach dem Alleingang von Schalk standen zwei mögliche Direktoren zur Wahl: Wilhelm Furtwängler und Clemens Krauss. Man zog ersteren vor, verhandelte den Vertrag, bis er unterschriftsreif war – doch dann ging der Dirigent doch nach Berlin statt nach Wien. Also übernahm Clemens Krauss ab 1929 die Wiener Oper: Ein feinsinniger, gebildeter Künstler, der mit diplomatischem Geschick, aber auch einen Blick auf seine persönliche Karriere das Haus leitete. Dass ihm Richard Strauss den Rücken stärkte, war seiner Berufung hilfreich. Krauss’ Credo lautete Ensemblepolitik, und tatsächlich scharte er prominente Sängerinnen und Sänger eng um sich. In seine Zeit fallen die Staatsopern-Erstaufführung von Verdis Don Carlo und Macbeth, von Bergs Wozzeck sowie die Uraufführung von Lehárs Giuditta. Visionäre Überlegungen, das Ensemble des Hauses auf Tournee quer durch Österreich zu schicken, um allen heimischen Steuerzahlern die Oper nahe zu bringen, konnten nicht verwirklicht werden. 1934 verließ Clemens Krauss Wien und ging in das nationalsozialistische Deutschland, nach Berlin – ein Teil seines Ensembles ging mit ihm. Ihm folgten Weingartner und später Erwin Kerber; Bruno Walter war ab 1936 Künstlerischer Berater der Wiener Staatsoper.
NATIONALSOZIALISMUS UND ZWEITER WELTKRIEG
Nach dem sogenannten „Anschluss“ am 12. März 1938 wurden zahllose Künstler der Wiener Staatsoper verfolgt, vertrieben und ermordet, quer durch das gesamte Haus, durch alle Abteilungen zog sich die unmenschliche Gewalt: von einem Tag auf den anderen durften jüdische Sänger nicht mehr singen, jüdische Mitarbeiter das Haus nicht mehr betreten. Überzeugte Nationalsozialisten, Ideologen und Mitläufer übernahmen Schlüsselpositionen und wurden befördert. Neben all der menschlichen Grausamkeit und Tragik war auch der qualitative Niedergang des Hauses zu verzeichnen: da wichtige Stützen des Ensembles und herausragende Künstler vertrieben wurden, Werke jüdischer Komponisten nicht mehr gespielt werden durften, fehlte es auch an künstlerischer Substanz. Das dunkelste Kapitel der Staatsoperngeschichte war angebrochen. Künstler wie Leopold Reichwein, ein drittrangiger Dirigent und Nationalsozialist der ersten Stunde, rückten vor, fanatische Nationalsozialisten übernahmen das Ruder. Auf dem Spielplan tauchten Werke wie Königsballade, ein Machwerk des NS-Komponisten Rudolf Wille, auf. 1943 wurde Karl Böhm, zumindest ein Mitläufer des Nationalsozialismus, Direktor des Hauses, er sollte es, nach dem Wiederaufbau der Wiener Staatsoper, wieder werden. Am 12. März 1945 wurde die Wiener Staatsoper durch Bombentreffer und einem daraus folgenden Brand zerstört.
In den Jahren zwischen 1945 und 1955 – das Haus am Ring war wie bereits erwähnt in den letzten Kriegstagen zerstört worden – spielte man in den Ausweichquartieren Theater an der Wien und Volksoper, Direktoren waren Alfred Jerger, Franz Salmhofer und Hermann Juch.
KARL BÖHM – HERBERT VON KARJAN
Die Wiedereröffnung des Hauses 1955 fand unter Karl Böhm statt – nach dem ersten Enthusiasmus war bald Kritik an der künstlerischen Qualität sowie an den langen Abwesenheiten des Direktors zu hören. In einem berühmten Interview Karl Löbls am Flughafen Schwechat, in dem Böhm auf seine Auslandsaufenthalte angesprochen wurde, antwortete dieser: „Ich denke nicht daran, meine internationale Karriere der Wiener Staatsoper zu opfern“. Die daraufhin ausbrechenden Proteste führten dazu, dass Böhm wenige Tage später vom Amt des Direktors zurücktrat. Ihm folgte Herbert von Karajan, unter dessen Leitung die Wiener Staatsoper in ein neues Zeitalter eintrat. Karajan kündigte mehr Auftritte internationaler Gastdirigenten an und setzte auf ein Weltensemble: also internationale Sängerinnen und Sänger, die in einer jeweils idealen Besetzung zusammenkamen. Diese Reform wurde durch die Zeiterscheinung der aufkommenden intensiven Reisetätigkeit der Sänger noch verstärkt. Die Kritik eines austauschbaren Startheaters ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Mit der Mailänder Scala wurde ein Austausch von Produktionen und Künstlern vereinbart, die Originalsprache bei Opernaufführungen wurde eingeführt, das Verdi-Repertoire verstärkt, Budgets stiegen, gleichzeitig brach im Haus aus den unterschiedlichsten Gründen immer wieder auch Unruhe aus – bekannt die Bohème-Premierenabsage aufgrund des internen Streits rund um den Maestro suggeritore. Doch alles in allem stellte die Ära eine wichtige Öffnung der Wiener Staatsoper dar, die den Zeichen der Zeit entsprach. Neben Karajan wirkten als Ko-Direktoren bzw. als Generalsekretär Egon Seefehlner, Walter Erich Schäfer sowie Egon Hilbert.
EGON HILBERT
Egon Hilbert, der schon als Leiter der Österreichischen Bundestheater erfolgreich gewirkt hatte, hatte als Operndirektor kein einfaches Leben. Er versuchte Karajans Kurs weiterzuführen, gleichzeitig warf man ihm aber vor, diesen aus dem Direktionssessel intrigiert zu haben. Die Presse schoss scharf gegen ihn und es ist kein Wunder, dass er – praktisch zeitgleich mit seiner Abberufung und vor Auslaufen seines Vertrags nach nur vier Jahren – an einem Herzinfarkt verstarb. In seiner Amtszeit brachte die Wiener Staatsoper keine Uraufführungen und keine spektakulären Produktionen heraus, die Öffentlichkeit wünschte sich bald einen charismatischeren Direktor.
HEINRICH REIF-GINTL
Nachfolger Hilberts wurde sein Stellvertreter, Heinrich Reif-Gintl, ein langjähriger Mitarbeiter im Bundestheater-Verband. Er läutete eine Zeit der Beruhigung und des Ausgleichs ein, die nach außen wenig spektakulär wirkte, aber doch zu einer inneren und äußeren Konsolidierung führte. Produktionen wie der Fidelio unter Leonard Bernstein und in der Regie von Otto Schenk – die Produktion ist nach wie vor am Spielplan – kam im Theater an der Wien heraus. Die beeindruckende Breite des Repertoires wurde unter anderem anlässlich der 100-Jahres-Feierlichkeiten unter Beweis gestellt: im Mai 1969 waren im Haus am Ring 23 verschiedene Opern, zwei Ballette und ein Konzert zu erleben.
RUDOLF GAMSJÄGER
Vom nächsten Direktor, Rudolf Gamsjäger, der sehr erfolgreich den Musikverein geleitet hatte und als guter Kenner des Musikbetriebs, wenn auch nicht des Opernbetriebs galt, erhoffte sich die Öffentlichkeit eine Versöhnung mit und Rückholung von Herbert von Karajan ans Opern- Dirigentenpult, die allerdings nicht stattfand, was Gamsjägers Position nachhaltig schwächte. Dass ihm manche geplante Künstlerkonstellationen und Produktionen nicht gelangen – etwa ein Ring des Nibelungen unter Sir Georg Solti – sorgte für weitere Kritik. Auf der anderen Seite brachte er Dirigenten wie Carlos Kleiber und Riccardo Muti ans Haus. Als energischer und durchsetzungskräftiger „Macher“, der wenig auf den Satz: „Das war immer schon so“ gab, kam es des Weiteren immer wieder zu Spannungen mit der Bundestheaterverwaltung. Als man ihm, trotz aller Kritik und Anfeindungen, zuletzt eine Verlängerung seines Vertrags offerierte, schlug er das Angebot aus.
EGON SEEFEHLNER
Gleich zweimal war Egon Seefehlner Direktor der Wiener Staatsoper, einmal von 1976 bis 1982, ein zweites Mal nach der kurzen Direktionszeit Lorin Maazels. Seefehlner gelang es, Karajan endlich ans Haus am Ring zurückzuholen und einen Ausgleich zwischen großen Namen und einem guten Ensemble zu finden. Augenfällig ist die enorme Öffnung der Wiener Staatsoper, die in seiner Direktionszeit stattfand: Internationale Tourneen (erstes Japan-Gastspiel!), große TV-Übertragungen, erste Ansätze von Jugendprojekten (mit Menottis Kurzopern), die (Wieder-)Einführung der Einführungsmatineen vor Premieren mit Marcel Prawy, die Tourneen durch die Bundesländer – all das trug dazu bei, das Haus am Ring einem breiteren Publikum zu öffnen. Seefehlner weitete das Repertoire stark aus, so erklang zum Beispiel als seine Eröffnungspremiere erstmals im Haus Les Troyens, vor allem aber etablierte er den Belcanto-Bereich. Manch heute Selbstverständliches wie der Liebestrank war lange nicht mehr an der Wiener Staatsoper gespielt worden. Sein Credo lautete: Statt einer nicht unbedingt notwendigen Neuinszenierung lieber ein gänzlich neues Stück auf den Spielplan bringen. Dass seine Zeit von Sparpaketen und knappen Budgets gezeichnet war, konnte seinen Elan und seine Freude an der Oper nicht dämpfen.
LORIN MAAZEL
Unglücklicher war die kurze Direktionszeit Lorin Maazels: Er versuchte unter anderem ein Blocksystem einzuführen, also einzelne Stücke knapp hintereinander in derselben Besetzung zu spielen. Für damalige Wiener Verhältnisse ein rotes Tuch, von den Medien angefeindet warf er nach anderthalb Jahren das Handtuch. Dass Maazel mit Planungsschwierigkeiten zu kämpfen hatte, die Moderne vernachlässigte und sich mit dem herrschenden Staatsopern-Betrieb nicht anfreunden konnte, sorgte in der Öffentlichkeit für weitere Kritik. 1998 kehrte er als Konzert-Dirigent an die Wiener Oper zurück, knapp vor seinem Tod wurde er Ehrenmitglied des Hauses.
CLAUS HELMUT DRESE
Nicht viel glücklicher die Direktion von Claus Helmut Drese. Gemeinsam mit Claudio Abbado konnte er zwar einen spannenden Spielplan (auch mit Raritäten) entwerfen, doch scheiterte er an den finanziellen Rahmenbedingungen. Schnell überzog er sein Budget, um in der Folge Einsparungen vornehmen zu müssen, die seinem ursprünglichen Spielplankonzept entgegenstanden. Christian Thielemann, Franz Welser-Möst, Seiji Ozawa waren wichtige Dirigenten-Debütanten in seiner Direktionszeit, manch legendäre Produktion wie Rossinis Il viaggio a Reims, die großformatig vom Fernsehen übertragen wurde, blieben im Gedächtnis.
IOAN HOLENDER
Zu Beginn der 1990er-Jahre wurde der ehemalige Bariton Eberhard Waechter, zu jenem Zeitpunkt Direktor der Volksoper, zum neuen Staatsopern-Direktor bestellt. Nach seinem tragischen Tod im März 1992 übernahm sein Generalsekretär, Ioan Holender, ein ehemaliger Sänger und Inhaber einer berühmten Sängeragentur, das Direktionsamt. In seiner Amtszeit nahmen eine große Anzahl an bedeutenden Karrieren von Sängern im Haus am Ring ihren Anfang, der Aufbau eines herausragenden Ensembles, verbunden mit der systematischen Ausweitung des Repertoires zeichnet diese Direktionszeit – die längste in der Geschichte der Wiener Staatsoper – aus. Zwischen 1991 und 2010 wurden vier Uraufführungen (Gesualdo, Medea, Der Riese vom Steinfeld, Die Wände), 16 Erstaufführungen, zwei Kinderopern-Uraufführungen herausgebracht. Um auch die Theaterbedürfnisse von Kindern ernst zu nehmen, wurde auf der Dachterrasse der Wiener Staatsoper 1999 ein Kinderopernzelt errichtet. Dazu kommen Aus- und Zubauten im Gebäude, Adaptierungen und Modernisierungen im Bereich der Bühnentechnik und der Probensäle. Im Jahr 2002 berief Ioan Holender Seiji Ozawa zum Musikdirektor der Wiener Staatsoper. Die Installation einer zweisprachigen Übersetzungsanlage, die Errichtung der Opernschule für Kinder, die Einführung Zauberflöten für Kinder-Vorstellungen am Tag nach dem Opernball, die Aufarbeitung der Jahre 1938-1945 der Wiener Staatsoper gehören zu weiteren Schwerpunkten dieser Amtszeit. Das Projekt Oper live am Platz (Übertragungen von Vorstellungen auf den Karajan-Platz), die neue Außenbeleuchtung des Hauses, die jährlich wechselnde Überhängung des Eisernen Vorhangs durch großformatige Kunstwerke, weiters die Aufhebung des de facto-Verbots der Aufnahme von Musikerinnen in das Staatsopernorchester waren zusätzliche Wegmarken.
DOMINIQUE MEYER
Dominique Meyer, der vor seiner Wiener Zeit unter anderem in der Politik gewirkt hatte, leitete eine Reihe unterschiedlicher Theater, so wurde ihm 1989 etwa die Eröffnung der Pariser Opéra Bastille übertragen, lange Jahre stand er an der Spitze des Théâtre des Champs-Elysées. Er trat mit Franz Welser-Möst als GMD (bis 2014) und Manuel Legris als Ballett-Direktor an. Von Anfang an verbesserte er die Proben- und Aufführungsbedingungen, unter anderem durch eine neue, große Probebühne und systematische Überarbeitungen von bestehenden Produktionen. – So brachte er Otto Schenk für mehrere Einstudierungen und eine Neuproduktion zurück ans Haus. Meyers Augenmerk liegt auch auf dem Ballett, das in seiner Direktion an (internationalem) Renommée gewann. Wirtschaftlicher Erfolg ist für seine Direktion ebenso charakteristisch wie der Ausbau des Ensembles, deren junge Mitglieder er oftmals bei internationalen Wettbewerben, an denen er als Juror teilnimmt, entdeckt. Auch seine Direktion ist geprägt von zahlreichen Erstaufführungen sowie zwei Uraufführungen und mehreren Kinderopern-Uraufführungen; die Barockoper kehrte erfolgreich ans Haus zurück. Da das Kinderopernzelt auf behördliche Anweisung abgebaut werden musste, suchte und fand er eine neue Spielstätte für die Kinderoper: die AGRANA STUDIOBÜHNE WALFISCHGASSE. Wesentlich war auch die umfassende Restaurierung des Vestibüls, des Schwind-Foyers wie der Schwindloggia. Darüber hinaus ließ er ein Streaming-Projekt entwickeln, das Opern- und Ballettaufführungen aus dem Haus am Ring (bis zu 50 pro Spielzeit) via Internet international live überträgt. Zusätzliche Projekte wie die Installation der nächsten Generation von Untertitel-Schirmen mit acht Sprachen, sonntägliche Ensemble-Matineekonzerte im Mahler-Saal oder ein Kammermusik-Zyklus der Wiener Philharmoniker runden seine Bilanz ab.
RÜCKBLICK, AUSBLICK, AKTIVITÄTEN
9. Mai, 10.00 Uhr | Gustav Mahler-Saal
Diese Informationsveranstaltung gibt einen umfassenden Einblick in die Geschehnisse rund um die Jubiläumsfeierlichkeiten und -aktivitäten. Direktor Dominique Meyer blickt mit Oliver Rathkolb nicht nur in die Geschichte der Oper zurück, sondern gibt auch einen detaillierten Ausblick auf das Geschehen in der Wiener Staatsoper und präsentiert die Tagungsbände des Symposiums sowie weitere Publikationen und Einspielungen der Staatsoper anlässlich des Jubiläums. Kostenlose Zählkarten sind an den Bundestheaterkassen erhältlich.
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AUSSTELLUNG 150 JAHRE OPERNHAUS AM RING
Ab 9. Mai
Die umfassende Festausstellung im gesamten Haus zeichnet den 150-jährigen Weg der Institution nach und erzählt nicht nur die Geschichte eines einzigartigen Opernhauses, sondern reflektiert u.a. gesellschaftliche Umstände und das kulturpolitische Umfeld, in dem die Künstlerinnen und Künstler wirkten. Eine Besichtigung der Ausstellung ist im Rahmen eines Vorstellungsbesuchs möglich.
BACKSTAGE WIENER STAATSOPER
Ab 10. Mai | Österreichische Kinos
Der Kinodokumentarfilm blickt titelgemäß hinter die Kulissen dieses Kulturbetriebs und skizziert die vielfältige, aber zum größten Teil unsichtbare Arbeitswelt, die es den weltbekannten Sängern, Dirigenten und Musikern erst ermöglicht, ihr Publikum zu begeistern.
Regie: Stephanus Domanig.
» Interview mit Regisseur Stephanus Domanig
DIE SPITZE TANZT – 150 JAHRE BALLETT AN DER WIENER STAATSOPER
Ab 16. Mai | Theatermuseum Wien
Das Wesen des klassischen Balletts im traditionsreichen Opernhaus am Ring steht im Zentrum der von Andrea Amort im Theatermuseum kuratierten Ausstellung Die Spitze tanzt. 150 Jahre Ballett an der Wiener Staatsoper (16.5.2019 bis 13.1.2020). In acht Stationen wird Merkmalen nachgespürt, die die Geschichte des Ballett-Ensembles zur Kaiser-Zeit und im 20. Jahrhundert bis zur unmittelbaren Gegenwart prägen: darunter Dem Adel verpflichtet, Fanny Elßler – Role model, Wiener Dramaturgie sowie Paris & Wien. Thematisiert wird auch das Schafffen markanter Persönlichkeiten wie Josef Hassreiter, Gerhard Brunner, Rudolf Nurejew, Renato Zanella und Manuel Legris. Die Schau ist eine Kooperation mit dem Wiener Staatsballett.
ÜBERTRAGUNGEN IN DER JUBILÄUMSWOCHE
18. Mai bis 26. Mai 2019 | Bundesländer
In der Jubiläumswoche von 18. bis 26. Mai laden Opern- und Ballettübertragungen aus der Wiener Staatsoper in den Landeshauptstädten dazu ein, in die Geburtstagsfeierlichkeiten der Wiener
Staatoper miteinzustimmen. Von Wien bis Bregenz werden unterschiedliche Vorstellungen übertragen. Zudem werden Vorführungen von Kinderopernproduktionen gezeigt.
24. Mai 2019 ab 23.30 Uhr | ORF 2
DIE LANGE NACHT DER WIENER STAATSOPER
Gezeigt werden legendäre Szenen und Ausschnitte aus bekannten Opern- und Ballettproduktionen der Wiener Staatsoper.
GEBURTSTAGSMATINEE
25. Mai 2019, 10.00 Uhr | Großes Haus
Im Rahmen einer Geburtstagsmatinee im Großen Haus wird die 150-jährige Geschichte des Hauses gewürdigt. Werke u.a. von Mozart, Verdi und Strauss, interpretiert von Mitgliedern des Staatsopernorchesters, des Bühnenorchesters, von Solisten und Solistinnen, dem Chor und den Kindern der Opernschule der Wiener Staatsoper bilden den musikalischen Rahmen.
Moderation: Albert Hosp
Die Geburtstagsmatinee wird live im Ö1 Klassik Treffpunkt übertragen sowie via Livestream über www.staatsoperlive.com und auf der Facebookseite der Wiener Staatsoper.
Dirigent: Frédéric Chaslin
Mit: Olga Bezsmertna, Andrea Carroll, Daniela Fally, Ileana Tonca, Stephanie Houtzeel, Bongiwe Nakani, Peter Kellner, Pavel Kolgatin, Jinxu Xiahou, Rafael Fingerlos, KS Wolfgang Bankl, Herbert Lippert, Rachel Frenkel.
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Premiere: DIE FRAU OHNE SCHATTEN
25. Mai 2019, 17.30 Uhr | Großes Haus
Am Abend des 25. Mai findet als Höhepunkt der Feierlichkeiten die Premiere von Richard Strauss’ 1919 an der Wiener Staatsoper uraufgeführten Frau ohne Schatten statt.
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JUBILÄUMSKONZERT AM PLATZ
26. Mai 2019, 20.30 Uhr
Beim Jubiläumskonzert am Karajan-Platz vor der Oper werden Künstler des Hauses ein breitgefächertes Programm präsentieren. Mit dabei: u.a.
Erwin Schrott, Olga Bezsmertna, Valentina Nafornita, Jongmin Park, Günther Groissböck, Sonya Yoncheva, Camilla Nylund, Tomasz Konieczny, Nina Stemme, Roberto Alagna; Dirigent: Marco Armiliato.
Das Festkonzert wird auf ORF III und Arte live übertragen.
Eintritt frei!
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ROTER SAMT UND BÜHNENSTAUB
1. Juni 2019 | 3sat
In einem Film, der hinter die Kulissen der Wiener Staatsoper blickt, entführen Florian Gebauer und Jennifer Rezny in die Wunderwelt des Hauses.